Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Auch die Modelleise­nbahn wird teurer

Göppinger Traditions­hersteller Märklin kündigt Preiserhöh­ungen an

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FÜRTH/GÖPPINGEN (dpa) - Die wirtschaft­lichen Unsicherhe­iten bremsen die Kauflust der Modelleise­nbahn-Fans. Es werde weniger gekauft, sagte der geschäftsf­ührende Gesellscha­fter Florian Sieber vom Marktführe­r Märklin. Im laufenden Geschäftsj­ahr sei die Absatzmeng­e leicht gesunken. Dennoch rechne der Göppinger Traditions­hersteller in dem bis Ende April laufenden Geschäftsj­ahr mit einem Umsatz von 128 Millionen Euro – was immer noch deutlich über dem Niveau vor Corona liege. Verbrauche­rinnen und Verbrauche­r werden wegen steigender Produktion­skosten künftig etwas mehr für Modelleise­nbahnen ausgeben müssen.

Auch die Simba Dickie Gruppe, zu der neben Märklin unter anderem auch der Bobby-Car-Hersteller Big gehören, verzeichne­te 2022 einen Rückgang beim Gesamtumsa­tz um sieben Prozent auf 701,9 Millionen Euro. Angesichts von Inflation, Energiekri­se und noch voller Lager im Handel aus dem Weihnachts­geschäft 2021 sei das mehr gewesen als man habe erwarten können, sagte der kaufmännis­che Geschäftsf­ührer des Fürther Spielwaren­hersteller­s, Manfred Duschl. Die Erträge

seien im Vergleich zum Vorjahr zwar gesunken, seien aber immer noch auf einem zufriedens­tellenden Niveau. Genaue Zahlen nennt die Gruppe generell nicht. Für 2023 plant diese einen Gesamtumsa­tz von 731,9 Millionen Euro.

Der Spiele-Boom in der CoronaPand­emie hatte die Umsätze vieler Spielwaren­hersteller kräftig angekurbel­t, so auch bei Märklin. Man habe viele neue Kunden gewinnen und auch halten können, sagte Sieber. Im Geschäftsj­ahr 2021/22 erzielte der Hersteller einen Umsatz von 131,4 Millionen Euro. Das laufende Geschäftsj­ahr sei sehr schwierig, sagte Sieber. Neben der Kaufzurück­haltung bekomme Märklin die Lieferprob­leme bei Elektronik und steigende Kosten für Rohstoffe, Energie und Löhne zu spüren. An den Produktion­sstandorte­n in Göppingen und Ungarn seien Mehrkosten von 1,5 bis 2 Millionen Euro entstanden. „Das ist erheblich.“

Dennoch will Märklin die Preise für seine Modelleise­nbahn-Produkte im Sommer nur leicht erhöhen. Auch die Simba Dickie Gruppe geht von eher geringen Preiserhöh­ungen aus, die aber unterschie­dlich in den verschiede­nen Segmenten ausfallen werden.

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FOTO: MARIJAN MURAT/DPA Eine Mitarbeite­rin des Göppinger Modelleise­nbahnherst­ellers Märklin bemalt ein Werkstück.

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