Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Wenn schon, denn schon
Wenn an diesem Wochenende Abertausende Narren und Zuschauer nach Tettnang strömen und wieder richtig Fasnet feiern können, ist das auch ein Nachholen. Dass es nun gleich ein VSAN-Landschaftstreffen ist, das in der Dimension noch mal größer ist als alles andere, verspricht ein grandioses Fest. Hierzu haben sich die Tettnanger Narren als Gastgeber einiges einfallen lassen. So mancher Mund dürfte am Wochenende auch mal offen stehen bleiben.
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Die Erwartungen sind sicher hoch: Immerhin fielen in den Jahren 2021 und 2022 die ganzen Landschaftstreffen ins Wasser. Und nachdem im letzten Jahr zwar ein bisschen was möglich war, die Umzüge aber im Grunde auch wieder ausfielen, markiert das Landschaftstreffen hier durchaus eine Zeitenwende.
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Die Fasnet in den vergangenen zwei Jahren geschah im Kleinen, wo Familien und kleine Gruppen den Geist dieser Zeit lebendig gehalten haben. Doch nun steht mit dem Großereignis wieder alles auf dem Programm. Sinnbildlich gibt es quasi neben dem gemütlichen Kappenabend in lauschiger, lustiger Runde auch wieder das rauschende Fest.
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Wer das liebt, wird voll auf seine Kosten kommen. Alle anderen werden dann möglicherweise aus der Stadt geflüchtet sein, die in einen Ausnahmezustand verfallen wird. Tausende werden erwartet, vielleicht verdoppelt sich zwischendrin die Zahl der Menschen in der Weltverkehrsstadt. Und die vielen Helferinnen und Helfer der Tettnanger Narrenzunft haben sich alle erdenkliche Mühe gegeben, dieses Ereignis unvergesslich zu machen.
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Nun ist die Montfortstadt Tettnang geschichtlich auch mit den Habsburgern verbandelt. Und da wäre auch schön, wenn die Narren sich nächtens außerhalb der Zelte (ein wenig) an die ironische Ermahnung des legendären österreichischen Kaisers Robert Heinrich I. halten würden: „Sie müssen auch einmal ein bisserl brav sein!“
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Dann klappt es auch mit den Nachbarn – und wird auch jenen in guter Erinnerung bleiben, die keine Nachtfasnetsfesthupen sind.