Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Lebedew lässt die Reservisten ran
Friedrichshafens Trainer schenkt dem Ersatz gegen den VCO Berlin Einsatzzeit
FRIEDRICHSHAFEN - Nur noch ein Spiel, dann ist die Hauptrunde der Volleyball-Bundesliga für den VfB Friedrichshafen beendet. Zum Abschluss schaut das junge Nachwuchsteam des VCO Berlin in der ausverkauften Bodensee-AirportArena (Samstag, 19.45 Uhr) vorbei.
Für den VfB besitzt die Partie durchaus noch eine Bedeutung. Die Häfler benötigen einen Punkt, um den zweiten Platz aus eigener Kraft zu sichern. Im Falle einer 1:3- oder 0:3-Niederlage könnte die SVG Lüneburg mit einem Heimsieg gegen die SWD Powervolleys Düren vorbeiziehen. Doch dass der VfB tatsächlich gegen den VCO Berlin verliert, scheint praktisch ausgeschlossen. Die talentierte Mannschaft ist noch punktlos und hat auch nur einen einzigen Satz im Heimspiel gegen die WWK Volleys Herrsching für sich entschieden. „Wir sind die bessere Mannschaft. Normal gewinnen wir“, sagt VfB-Trainer Mark Lebedew. Einige gegnerische Volleyballer besitzen einen Bezug zu Friedrichshafen. Felix Baumann, Anton Jung, Milan Kvrzic und Carl Möller spielten für die Volley Youngstars und haben sich vor der Saison dem Erstligaprojekt angeschlossen.
Lebedew nimmt den Gegner nicht auf die leichte Schulter. Schließlich zeigten die Berliner im Hinspiel ihr Potenzial. In den ersten beiden Sätzen hatten sie gegen den VfB einige Satzbälle. Friedrichshafen kam mit einem blauen Auge davon, gewann gerade so mit 26:24 und 27:25 und tütete den Auswärtssieg dann mit einem souveränen 25:15 ein. „Das sind die besten Nachwuchsspieler Deutschlands, deshalb werden wir sicher konzentriert zur Sache gehen“, betont Lebedew.
Friedrichshafen ist jedoch haushoher Favorit und das Vertrauen in den gesamten Kader ist da. Deshalb wird Lebedew das Spiel nutzen, um dem einen oder anderen Reservisten Einsatzzeit zu geben. Eine Startgarantie verteilte er an Diagonalspieler Miguel Martínez. Der 19-jährige Kolumbianer kam vor der Saison von Olimpia Titanii Bucuresti aus Rumänien und durfte sich bislang noch nicht ganz so oft zeigen. Grund dafür waren unter anderem eine Fußverletzung sowie eine Krankheit. „Er hatte ein paar Rückschläge und musste ein paarmal seinen Rhythmus finden“, meint Lebedew, der seine Entwicklung dennoch lobt. „Miguel ist sehr ehrgeizig und hat viel drauf. Das zeigt er im Training.“Für ihn wird Vielspieler Michal Superlak eine Verschnaufpause bekommen. Neben Martinez sind auch Zuspieler Mateusz Biernat, Libero Nikola Pekovic sowie Außenangreifer Vojin Cacic von Anfang an zu erwarten.
Nach dem Spiel richtet sich der Blick des VfB auf die anderen Standorte.
Mit den Berlin Recycling Volleys und der SVG Lüneburg stehen zwei Häfler Gegner der oberen Zwischenrundengruppe schon fest. Spannend ist noch der Kampf um Platz vier – das ist dem VfB zu verdanken, der am vergangenen Sonntag in Düren siegte. Düren hat immer noch die beste Ausgangslage, muss aber in Lüneburg ran. Nutznießer einer Niederlage der Nordrhein-Westfalen wollen Herrsching und Giesen sein, die sich im direkten Duell gegenüberstehen.