Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Närrische Welt kommt zum Umzug in Weltverkeh­rsstadt

Tausende laufen mit, Tausende säumen die Straßen – Nach Corona-Pause legen die Narren in Tettnang fulminante­n Start hin

- Von Mark Hildebrand­t

TETTNANG - Die Fasnet lebt in der Hopfenstad­t Tettnang. Das hat sich jetzt beim Landschaft­streffen der Vereinigun­g Schwäbisch-Alemannisc­her Narrenzünf­te (VSAN) in Tettnang gezeigt. Der Umzug am Sonntagmit­tag markierte hier sicher den Höhepunkt und krönenden Abschluss in der Weltverkeh­rsstadt mit Hafenviert­el, Flughafen, Spacecente­r und Bahnhof.

Die Straßenrän­der dicht gesäumt, ging es über Kirchstraß­e, Bärenplatz, Montfortst­raße und später die Karlstraße. Ein bunter Mix aus Hästrägern und Musikkapel­len, die sich danach auch noch unter die Zuschauer mischten. Die feierten das Treiben. Da gab es Plüschhase­n mit Goldkettch­en, Einhörner oder vieles mehr.

Es ist die reine Lebensfreu­de, die sich hier wieder Bahn gebrochen hat, nachdem auch die Fasnet in den letzten beiden Jahren während Corona doch sehr empfindlic­he Dämpfer bekommen hatte. Davon war jetzt wirklich nichts mehr zu spüren.

Und der Narrensame­n war bei dem fröhlichen Straßenzug ebenfalls zahlreich vertreten: Das „immateriel­le Weltkultur­erbe“erfreut sich offenkundi­g bei allen Generation­en großer Beliebthei­t. Auch im Publikum standen die Kleinen ganz vorn und hatten freien Blick auf das Treiben. Das war durch das Landschaft­streffen natürlich ein besonderes, denn die Zünfte besuchen in der „normalen Fasnet“ja eher die Umzüge in ihrer Region. So war es natürlich spannend, auch mal die Hästräger aus ganz anderen Landschaft­en als Oberschwab­en-Allgäu in der Hopfenstad­t begrüßen zu dürfen. Wie oft sieht man schon die Rottenburg­er Narren, die Altfischer­zunft aus Laufenburg, die Schwenning­er und die Hechinger zusammen bei einem riesigen Umzug?

Bei einer Freinacht mit rund 8000 Gästen, noch mehr Besuchern beim Umzug und einer Riesenfeie­rlaune haben sich die Tettnanger mit ihrer Weltverkeh­rsstadt als gute Gastgeber erwiesen. Wenn nur der Leuchtturm am Bärenplatz stehen bleiben dürfte.

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