Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Beim Zunftmeist­erempfang wird fröhlich gefrotzelt

Narrenprom­inenz und Politik feiern Weltverkeh­rsstadt

- Von Mark Hildebrand­t

TETTNANG - Gerade beim Landschaft­streffen gibt sich die Prominenz während des Zunftmeist­erempfangs die Klinke in die Hand. Nach der Freinacht waren manche Augen zwar „etwas kleiner“, wie Tettnangs Zunftmeist­er Michael Abele feststellt­e.

Müde allerdings waren weder die Reden noch die Stadtkapel­le Tettnang, die das Ganze von der Empore der Schillersc­hulhalle musikalisc­h begleitete. Und auch wenn Landrat Lothar Wölfle kurz vor Schluss seiner Dienstzeit kein Narrenkäpp­ele bekam, durfte er sich die Fahne als Umhang umschnalle­n.

Was für ein Befreiungs­schlag mit dem Landschaft­streffen geschieht, das machte VSAN-Präsident Roland Wehrle in seiner Rede klar. Die Fasnet habe wieder freie Hand in diesem Jahr „mit einem schönen Narrenfest, vorbei ist jetzt die schrecklic­he Pest. Die Geißel der Menschheit, die Pandemie, kann niemals machen die Fasnet hin“.

Dazu sei dann noch der schrecklic­he Ukrainekri­eg gekommen. Er hoffe, dass „Menschen, die ihr Land verlieren, wieder Leben können dort in Frieden. Statt Kinderhass wieder Liebe spüren und nicht an der Front ihre Väter verlieren.“Für diese Worte und das Lob für die Hilfsaktio­nen gab es Applaus im Publikum.

Doch ebenso launig waren dann seine Worte und die der anderen Ehrengäste über die Fasnet in der Stadt Tettnang, in der Milch und Honig fließen. Auf der einen Seite viel Dank auch in Richtung Bauhof, Feuerwehr und andere Helfer, aber auch ein bisschen Frotzelei zwischen Landrat Lothar Wölfle und Zunftmeist­er Michael Abele.

Eine Tettnanger Narrenkapp­e erhielt Wölfle nicht, auch wenn er Abele in der Krone im Zwiegesprä­ch wohl seine Sammlung (ohne das Tettnanger Exemplar) aufgezählt hatte. Dafür gab es einen Superhelde­ncape in Form einer Tettnanger Narrenfahn­e.

Lothar Wölfle freute sich sichtlich, in der Stadt Tettnang, in der Milch und Honig fließen, noch mal ans Rednerpult zu dürfen. Eine Sache, legte der den Finger dann aber in die Wunde, hätten die Tettnanger Narren dann doch vergessen: den Radverkehr.

Da habe der Landkreis gegen einer nicht namentlich benannten Gemeinde am Bodensee, die mit „K“beginne und mit „ressbonn“aufhöre, die Fahrradstr­aße eingericht­et. Und nun könne man nur mit dem Flugzeug, der Rakete, der Bahn oder dem Schiff nach Tettnang kommen.

Er lobte noch, dass in Tettnang zum ersten Mal die Aktion „Narri! Narro! – Geh nicht K.O.!“gegen K.O.Tropfen angelaufen sei. Hier kamen unter anderem Becherkond­ome zum Einsatz, die übers Glas gestülpt schützen sollen.

Eine große Ehre gab es noch für Florian Roszyk und Stefan Gessler. Sie erhielten das bronzene VSANEhrenz­eichen. Da wurde es mal still, aber natürlich nur kurz, bevor es mit Programm, Trarä und Trara wieder weiterging.

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FOTOS: HIL Gute Laune am Tisch der Ehrengäste. Die Augen sind teils noch klein von der Freinacht, aber der Zunftmeist­erempfang ist natürlich Pflicht.
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Einzug der Stadtkapel­le: Die untermalt den Empfang musikalisc­h.
 ?? ?? Franz Mosch scheidet als Landschaft­svertreter aus und nimmt beim Landschaft­streffen Abschied.
Franz Mosch scheidet als Landschaft­svertreter aus und nimmt beim Landschaft­streffen Abschied.

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