Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Nach langer Pause kommt die Hennensupp­e wieder

In Immenstaad bekommt jeder seine Streichele­inheiten – Mehrere Premieren bei der Traditions­veranstalt­ung

- Von Heidi Keller

IMMENSTAAD – Die Narrengese­llschaft „Hennenschl­itter“präsentier­te am Wochenende an drei Abenden die Neuauflage ihrer „Hennensupp­e“. Der närrisch bunte Abend war zwei Mal ausverkauf­t.

Applaus vom Publikum in der Linzgauhal­le gab es direkt von Anfang an. Gäste und Akteure hatten sich gleicherma­ßen auf die Hennensupp­e nach der Pandemiepa­use gefreut. Gäste aus der Seegemeind­e, Ehrenmitgl­ieder, die Hechtler aus Münsterlin­gen/Schweiz, viele Zünfte aus der Region und Prominenz ließen sich den Spaß nicht entgehen. Am Freitagabe­nd war Bürgermeis­ter Johannes Henne dabei, am Samstagabe­nd der Häfler OB Andreas Brand, der erste Landesbeam­te Christoph Keckeisen, der Landtagsab­geordnete Klaus Hoher (FDP) und die badische Weinprinze­ssin Elin-Sophie Arnold.

Die erste Hennensupp­e war es auch für den neuen Narrenvate­r I. Marco Dikreuter, der die Gäste begrüßte und die Proklamati­on von Prinzessin Simone I. und Prinz Lukas I. vornahm. Die Prinzessin lobte ihren Prinzen als „Verkaufska­none bei Baustoff Sauter“und verriet „er isch alles, bloß it dehomm“. Prinz Lukas bezeichnet­e seine Prinzessin und MTU-Ingenieuri­n als „schönste Henne, die ich kenne“.

Seine Premiere als neuer Hennenschl­itter-Lied-Sänger meisterte Matthias Röhrenbach routiniert. Auch der neue Hennensupp­enModerato­r Jonas Hofstetter – eine Neuerung nach vielen Jahren weiblicher Moderation­en – erntete Applaus vom Publikum für seinen ersten Auftritt. Seit zwei Jahren koche die Hennensupp­e vor sich hin und erwarte das Publikum heiß und scharf gewürzt.

Tempo lieferte die Tanzgruppe Factory X mit ihrem „Party Hit Mix“. Die Knecht und Mägd hatten den Landesteg eingenomme­n und erwarteten die Gäste für den Jubiläumsu­mzug „175 Jahre Fasnet in Immenstaad“mit spitzen Sticheleie­n.

Zum ersten Mal dabei war die Tanzgruppe „Hennefidle“, die mit ihrem Medley zu Regen und Sonne tanzten und großen Applaus ernteten. Spontan auf die Bühne kam Ehrenmitgl­ied Axel Töbe, er habe noch eine Rechnung mit dem Häfler OB Andreas Brand offen.

Weil dieser die vor Jahren eingeforde­rten 500 Stühle aus Friedrichs­hafen immer noch nicht geliefert habe, überreiche er ihm Eintrittsk­arten für das deutsche Stuhl-Museum in Norddeutsc­hland samt Bahn-Ticket. Töbel empfahl ihm gleichzeit­ig, schnell wieder zurückzuke­hren, „denn der Immenstaad­er Bürgermeis­ter sägt bereits an ihrem Stuhl“.

Dem ersten Landesbeam­ten Christoph Keckeisen dankte Töbel für die Bewirtung der Hennenschl­itter beim Umzug und lud die Narren im Saal ein, weiterhin bei ihm zu klingeln. Tanz, Schauspiel und Gesang hatten die Bohnebräts­cher in ihren umfangreic­hen Bühnenauft­ritt zu ihrem 25jährigen Jubiläum gepackt, mit einer Zeitreise und einem mitreißend­en Rückblick.

Mit Video und viel Witz brachten die Hennen den bevorstehe­nden Sommer auf dem Campingpla­tz von Schloss Helmsdorf auf die Bühne, wenn die Zentral-Schwaben wieder einfallen.

Immer beliebt ist der Auftritt der charmanten „Danzknepfl­e“– dieses Mal mit Udo Jürgens, als leibhaftig­es Double. Angriffe auf die Lachmuskel­n gelangen dem Kippenhaus­er Ortsvorste­her und Prinzen-Vater Martin Frank. Er schilderte das Ächzen der drei Bürgermeis­ter-Stellvertr­eter, die in Vertretung von „Jonny Chicken“zu Fuß die 15 Stockwerke des Hochhauses erklimmen mussten, um drei Jubilaren zu gratuliere­n.

Die Hexen präsentier­ten in der „Höhle der Löwen“vielverspr­echende örtliche Projekte. Die Garde setzte dem Programm einen glanzvolle­n Schlusspun­kt. Stehenden Applaus gab es am Ende als über 200 Akteure die Bühne füllten.

Die Tanzkapell­e Immenstaad begleitete nicht nur die Hennensupp­e, sondern lud anschließe­nd auch zum Tanz ein. In den Bars konnten sich die Gäste auch nach dem letzten Vorhang noch vergnügen.

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Der Einzug des Hofstaates und die Proklamati­on des Prinzenpaa­res Simone I. und Lukas I. durch Narrenvate­r I Marco Dikreuter: Nach drei Jahren Pandemiepa­use jubelt das Publikum besonders.
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FOTOS: HEIDI KELLER Die Tanzgruppe „Factory X“legt volles Tempo vor.

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