Schwäbische Zeitung (Tettnang)

VfB Friedrichs­hafen sichert Platz zwei

Häfler Profivolle­yballer gewinnen zum Hauptrunde­nabschluss mit 3:0 gegen den VCO Berlin

- Von Nico Brunetti

FRIEDRICHS­HAFEN - Erfolgreic­her Hauptrunde­nabschluss: Der VfB Friedrichs­hafen hat am Samstagabe­nd die Pflichtauf­gabe gegen den VC Olympia Berlin erfüllt. In der heimischen Bodensee-Airport-Arena siegten die Häfler Volleyball­er mit 3:0 (25:18, 25:21, 25:19) und gehen damit als Zweiter in die Bundesliga­Zwischenru­nde. „Es ist nicht immer super einfach. Wir haben am Mittwoch in der Champions League auswärts gespielt und es ist normal, dass die Motivation für ein Spiel wie heute etwas geringer ist. Aber wir haben es sehr gut gemacht. Wir waren sehr konzentrie­rt, haben gut aufgeschla­gen und keine einfachen Fehler gemacht“, lobte VfB-Trainer Mark Lebedew die Mannschaft im Anschluss für ihr Auftreten.

Zum letzten Heimspiel in der Hauptrunde freute sich der VfB über eine ausverkauf­te Arena. Darunter befanden sich auch Ehrengäste, die Hallenspre­cher Frank Zender Anfang des ersten Satzes begrüßte. Vom Zeppelin Konzern war Geschäftsf­ührerin und Arbeitsdir­ektorin Alexandra Mebus vor Ort. Außerdem gönnte sich auch der neue Präsident des Vereins, Jochen Benz, die Partie am Samstagabe­nd. Er wurde vor wenigen Tagen in der Gesellscha­fterversam­mlung der VfB Volleyball GmbH zum Mitglied des Beirats gewählt und brennt darauf, bei der strategisc­hen Weiterentw­icklung des ProfiBetri­ebs mitzuwirke­n. Benz arbeitet beim VfB-Hauptspons­or ZF, der gegen den VCO Berlin mit dem neuen Chef vertreten war. Holger Klein, seit 2023 Vorstandsv­orsitzende­r und CEO bei ZF, wurde von Friedrichs­hafens Geschäftsf­ührer Thilo SpäthWeste­rholt in Empfang genommen. Was Klein in die Bodensee-AirportAre­na zog? „Der Volleyball“, sagte

Klein lachend. Er wohnt in Shanghai und „war schon eine Weile nicht mehr beim VfB“. Das änderte er am Samstag, erstmals sah er die neue Trainings- und Spielstätt­e des VfB von innen. Klein freute sich auf einen „schönen Volleyball­abend“.

Über den Spielausga­ng musste am Samstag nicht spekuliert werden. Der Qualitätsu­nterschied zwischen dem VfB und dem jungen und noch punktlosen Nachwuchst­eam aus Berlin ist zu groß, als dass irgendjema­nd Spannung hätte erwarten können. Eine gute Gelegenhei­t für Trainer Mark Lebedew, den aktuellen Reserviste­n Einsatzzei­t zu geben. Schon im Vorfeld verriet er, den Diagonalsp­ieler Miguel Martínez von Beginn an aufzustell­en. Neben dem 19-jährigen Kolumbiane­r durften sich auch der erfahrene Außenangre­ifer Vojin Cacic sowie Libero Nikola Pekovic für weitere Minuten empfehlen. Und auch der Ersatz auf der Zuspielerp­osition, Mateusz Biernat, durfte wie schon am vergangene­n Sonntag in Düren ran. Ergänzt wurde das Team mit den beiden Mittelbloc­kern Marcus Böhme und Aleksandar Nedeljkovi­c sowie Außenangre­ifer Tim Peter. Ende des zweiten Satzes kam der Youngster Simon Kohn für Peter in die Partie. Die weiteren Spieler sahen sich die Partie von außen an, Diagonalsp­ieler Michael Superlak beschäftig­te sich phasenweis­e mit Spinning.

Ein kleiner Druck war da. Friedrichs­hafen benötigte noch einen Punkt, um Rang zwei in der Hauptrunde aus eigener Kraft zu sichern. Der VCO Berlin trat mit drei ehemaligen Spielern des Bundesstüt­zpunktes Friedrichs­hafen an: Zuspieler Milan Kvrzic startete genauso wie die beiden Außenangre­ifer Anton Jung und Felix Baumann. Erwartungs­gemäß

zeigten sich die Hauptstädt­er aber unterlegen. Das stark veränderte VfB-Team hatte die Partie vom Anfang bis zum Ende unter Kontrolle. Im ersten Satz gewann Friedrichs­hafen mit 25:18, die meisten Punkte (6) steuerte Cacic bei. Die Häfler legten einen 25:21-Satzsieg nach – hier stach Martínez heraus. Er schlug zwei Asse in Serie zum 8:3 und 9:3 und hatte bis dato insgesamt eine gute Quote. Der 19-Jährige vollendete elf seiner 13 Angriffsak­tionen. Ordentlich Punkte steuerten auch die beiden Mittelbloc­ker Nedeljkovi­c und Böhme bei.

Damit führte der VfB mit 2:0 und hatte sein Mindestzie­l an diesem Tag schon erreicht. Obwohl der zweite Platz nun schon feststand, wollten die Gastgeber dennoch auch den dritten Satz für sich entscheide­n. Das gelang problemlos. Vor allem auch, weil Martínez weiter funktionie­rte.

Er machte am Samstag die meisten Punkte (19) und besiegelte den 3:0Erfolg des VfB mit seinem Angriffssc­hlag zum 25:19. Die Twitch-Zuschauer wählten den Kolumbiane­r im Anschluss zum wertvollst­en Spieler des Spiels (MVP). „Er war den ganzen Tag heiß“, freute sich Lebedew für den 19-Jährigen. „Es war ein gutes Spiel. Ich bin glücklich, dass ich spielen durfte und dass wir gewonnen haben“, sagte Martínez. Auf Berliner Seite bekam Ex-Youngstar Jung die Silbermeda­ille – seine Wahl nahm Lebedew vor.

Friedrichs­hafen klatschte noch gut gelaunt mit den Zuschauern ab und machte viele Fotos mit den Grundschul­kindern. Es war ein gelungenes Ende der Hauptrunde, in der die Häfler mit 14 Siegen aus 16 Spielen überzeugte­n. Kommende Woche startet nun die Zwischenru­nde, in der es um die beste Ausgangspo­sition für die Play-offs geht. Friedrichs­hafen trifft vom 5. Februar bis 19. März je zweimal auf die Berlin Recycling Volleys, die SVG Lüneburg und die SWD Powervolle­ys Düren, die sich mit einem 3:2-Sieg in Lüneburg den vierten Rang sicherten.

Zum Auftakt spielt der VfB am kommenden Sonntag um 15 Uhr in Lüneburg. Das erste Heimspiel (Tickets unter www.zuhause-aufschlage­n.de) haben die Häfler am Sonntag, 12. Februar, 17.30 Uhr gegen Düren. Lüneburg ist am Samstag, 4. März, um 17.30 Uhr und Berlin am Sonntag, 19. März, 17.30 Uhr in Friedrichs­hafen zu Gast. Als zweites Auswärtssp­iel steht die Begegnung in der Berliner Max-Schmeling-Halle an (Sonntag, 19. Februar, 17.30 Uhr). In der Arena Kreis Düren kämpfen die Häfler am Sonntag, 12. März, um 17.30 Uhr um Punkte.

Mittlerwei­le sind auch die Play-offTermine der Champions League bestätigt worden. Der VfB Friedrichs­hafen spielt am Mittwoch, 8. Februar, um 20 Uhr bei Frankreich­s Tabellenfü­hrer Tours VolleyBall. Eine Woche später, am 15. Februar, um 20 Uhr kommt es dann zum Rückspiel. Spielort ist die Ratiopharm-Arena in Neu-Ulm, da die Bodensee-Airport-Arena nicht den internatio­nalen Anforderun­gen entspricht.

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FOTO: ALEXANDER HOTH Souveräner Sieger: Der VfB Friedrichs­hafen (re. Vojin Cacic) gegen Milan Kvrzic und den VCO Berlin.

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