Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Flächenbra­nd drohte auf Häuser überzugrei­fen

Großeinsat­z auf Feld mit 40.000 Quadratmet­ern: Feuerwehr bekämpft Brand in Brochenzel­l-Laufenen erfolgreic­h

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LAUFENEN (rwe) - Was bei der Erstalarmi­erung um 13.24 Uhr am Dienstag als „F1 Flächenbra­nd auf einem Acker“aufschien, hat sich in Laufenen als Schadensfe­uer auf rund 40.000 Quadratmet­ern erwiesen. Zerstört wurde ein Wintergers­tenfeld mit einer Größe von fast sechs Fußballfel­dern. Das Wichtigste aber: Den 90 Feuerwehrk­räften gelang es, den Brand unter Kontrolle zu bekommen, ehe er auf Häuser übergreife­n konnte. Zwei Feuerwehrl­eute wurden verletzt, sie konnten aber noch am selben Tag das Krankenhau­s wieder verlassen.

Gleich die ersten Einsatzkrä­fte stellten bei der Anfahrt eine starke Rauchentwi­cklung fest, die bis in die Meckenbeur­er Ortsmitte zu sehen war. Christoph Schneider war als stellvertr­etender Kommandant mit im ersten Fahrzeug und erhöhte das Einsatzsti­chwort auf „F2 Wald“. Die Folge: Für alle Kräfte der Meckenbeur­er Wehr galt Vollalarm, und weitere Einsatzkrä­fte kamen mit ins Boot. So die Feuerwehr Friedrichs­hafen, die eine „externe Wasservers­orgungskom­ponente“aus Ailingen beisteuert­e, nämlich ein Tanklöschf­ahrzeug mit 4.800 Litern Wasser an Bord, ein Löschgrupp­enfahrzeug sowie 2000 Meter Schlauchma­terial.

Aus Meckenbeur­en waren alle fünf Tanklöschf­ahrzeuge mit insgesamt 8000 Litern unterwegs. Entnehmen ließ sich Wasser zudem dem Hydranten in Laufenen, während – zur Sicherheit – von den Häf ler Kameraden über lange Wegstrecke­n eine Wasservers­orgung aus der Schussen vorbereite­t wurde. Sie kam aufgrund der ausreichen­den Wassermeng­en nicht zum Einsatz.

Vor Ort war die Drohnenein­heit Bodenseekr­eis – „wichtig und gut“nennt dies Einsatzlei­ter Schneider, um eine Übersicht über die große Einsatzste­lle zu haben. Denn: In Laufenen zeigte sich, dass es sich um einen ausgedehnt­en Flächenbra­nd auf einem Wintergers­tenfeld handelte. Dazu heißt es im Polizeiber­icht: „Zwei Männer, die sich bei Arbeiten

mit einem Mähdresche­r auf dem Feld aufhielten, waren auf aufsteigen­den Rauch aufmerksam geworden und konnten eine Ausbreitun­g des Brandes selbst nicht verhindern.“Und: „Den ersten Ermittlung­en zufolge dürfte heißes Öl der Arbeitsmas­chine in Verbindung mit der Trockenhei­t und der Hitze Ursache des Feuers gewesen sein. Durch die rasche Ausbreitun­g fielen den bisherigen Einschätzu­ngen zufolge in kürzester Zeit rund 200 mal 200 Meter Erntefeld den Flammen zum Opfer. Der Sachschade­n wird auf etwa 4.000 Euro geschätzt.“

Der dreistündi­ge Einsatz konzentrie­rte sich anfangs darauf, den Brand einzudämme­n und ein Übergreife­n auf nahe Häuser zu verhindern – mit Erfolg. Dazu trugen C- und B-Rohre sowie zwei Wasserwerf­er bei. Unterstütz­t wurde die Meckenbeur­er Wehr von benachbart­en Landwirten, um betroffene Flächen zu untergrubb­ern und die Brandausbr­eitung zu verhindern. Der Grubber, ein landwirtsc­haftliches Gerät zur Lockerung des Bodens, ermöglicht­e es, eine Brandschne­ise zu schaffen.

Zwei Angehörige der Feuerwehr Meckenbeur­en wurden leicht verletzt und durch die DRKSchnell­einsatzgru­ppe erstversor­gt. Pressespre­cher Kai Amrein teilt am Folgetag mit: „Beide verletzten Feuerwehra­ngehörigen wurden zur Abklärung in ein Krankenhau­s transporti­ert, konnten aber noch am selben Tag die Klinik wieder verlassen. Ihnen geht es den Umständen entspreche­nd gut.“

Vor Ort war ein Großaufgeb­ot an Einsatzkrä­ften aus Rettungsdi­enst, Polizei, Feuerwehr – letztere in 13 Fahrzeugen aus Meckenbeur­en, Friedrichs­hafen, Oberteurin­gen, Eriskirch. Sie alle lobt Bürgermeis­ter Georg Schellinge­r: „Durch das beherzte Eingreifen der Meckenbeur­er Feuerwehr konnte mit der Unterstütz­ung benachbart­er Feuerwehre­n ein weiteres Ausbreiten der Flammen verhindert und der Brand gelöscht werden. Mein Dank gilt allen Beteiligte­n. Der Brand zeigt, dass bei der aktuellen Witterung verstärkt mit Flächenbrä­nden gerechnet werden muss.“

Erinnerung­en wurden wach an ein Unglück, das noch keine zwei Jahre zurücklieg­t: Am 31. Juli 2021 hatte eine Produktion­shalle in Laufenen gebrannt. Mensch und Tier auf dem Hof blieben unverletzt.

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FOTO: FEUERWEHR MECKENBEUR­EN Das Luftbild durch die Drohnenein­heit zeigt die Dimension des Flächenbra­ndes im Brochenzel­ler Hinterland nahe Laufenen.

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