Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Spaßvogel vertauscht Ortsschilder
Aus Immenstaad wird über die Weihnachtsfeiertage Immenstadt
IMMENSTAAD - Etwa 168 Kilometer Autofahrt hat ein Spaßvogel an den Weihnachtsfeiertagen auf sich genommen, um die Ortsschilder von Immenstaad am Bodensee und Immenstadt im Allgäu zu vertauschen. Zurückgetauscht wird vermutlich erst in der kommenden Woche.
Die Immenstaader kennen das – und die Immenstadter im Allgäu vermutlich auch: Soll irgendwo der Ortsname in der Adresse angegeben werden, muss man als Einwohnerin oder Einwohner besonders sorgfältig buchstabieren und die richtige Schreibweise beim Gegenüber sicherstellen, um Verwechslungen zu vermeiden. Daher besteht zwischen beiden Gemeinden seit Jahren eine spezielle Verbindung.
Verwechslungen kommen trotzdem immer wieder vor. Ganz genau wusste ein Spaßvogel daher, was er oder sie tut, als er oder sie an den Weihnachtsfeiertagen heimlich die Ortsschilder beider Kommunen austauschte. In der Seegemeinde steht seit Weihnachten am Ortsausgang Richtung Kluftern seither nur noch der leere Rahmen des Ortsschilds. Das falsche Schild, also das Ortsschild von Immenstadt im Allgäu, hat der Bauhof Friedrichshafen abmontiert und in Gewahrsam genommen.
Im Allgäu wurde das falsche, das Immenstaad-im-Bodenseekreis-Schild
vor der Kulisse der Nagelfluh-Kette, von Anwohnern dokumentiert und der lokalen Zeitung zugespielt. Später hat es auch dort der Bauhof abmontiert und in Sicherheit gebracht.
Der Austausch der Ortsschilder soll nächste Woche abgewickelt werden, wenn die Rathausverantwortlichen wieder aus dem Weihnachtsurlaub zurück sind. Da in diesem Fall weder eine Beschädigung noch ein Diebstahl vorliege, habe die Tat vermutlich keine „strafrechtliche Relevanz“, erklärte bereits zwischen den Jahren die Pressestelle der Polizei Ravensburg auf Nachfrage gegenüber der „Schwäbischen Zeitung“.
Vermutlich habe die Austauschaktion auch nichts mit den bundesweiten Protestaktionen der Landwirte zu tun. In diesem Zusammenhang würden Arbeitsschuhe oder -stiefel an die Ortsschilder gehängt und jemand bekenne sich dazu, um seinem Unmut etwa über die Regierungsbeschlüsse zur Agrar-Diesel-Besteuerung Ausdruck zu verleihen, mutmaßte die Pressestelle.
Bekenner sind im Fall des Ortsschild-Austauschs bislang jedoch noch nicht bekannt. Aber wer weiß, bald beginnt die Fasnet möglicherweise klärt sich unter dem Schutzschild der Narretei doch noch, was den Spaßvogel zu seinem Unfug bewogen hat.