Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Das Ende der Pflicht

Häfler Volleyball­er gastieren vor Beginn des Hammerprog­ramms in Karlsruhe

- Von Nico Brunetti

FRIEDRICHS­HAFEN - Mit der Pflicht weiß der VfB Friedrichs­hafen in dieser Saison etwas anzufangen. Bislang haben die Häfler Volleyball­er in der Bundesliga noch keinen einzigen Punkt gegen Teams ab Platz sechs hergegeben. Zuletzt gelangen 3:0-Erfolge gegen die Aufsteiger VC Bitterfeld-Wolfen, ASV Dachau und FT 1844 Freiburg sowie ein 3:1-Sieg beim TSV Haching München. Eine weitere Herausford­erung, die unter die Kategorie „Pflichtauf­gabe“fällt, ist nun das Gastspiel in der Lina-Radke-Halle bei den Baden Volleys SSC Karlsruhe (Samstag, 20 Uhr, live bei Dyn).

Die vergleichs­weise einfachen Wochen sollen unbedingt mit einem Sieg abgeschlos­sen werden – es wäre der achte in Folge. „Karlsruhe auswärts wird schwer“, rechnet VfB-Außenangre­ifer Tim Peter aber mit keinem Spaziergan­g. Seine Aussage verdeutlic­ht: Zwar ist die Brust aktuell ultrabreit, trotz des aktuellen Siegeszuge­s lassen sich die Häfler allerdings nicht zur Nachlässig­keit verleiten. Friedrichs­hafens Akteure befinden sich voll im Fokus, die Körperspra­che beim 3:0Heimsieg gegen die FT 1844 Freiburg ließ keine Fragen offen. Immer wieder waren bissige Gesichtsau­sdrücke zu entdecken – die Mannschaft hat aktuell große Lust, ihre Gegner das Fürchten zu lehren. Beim Baden-Württember­g-Derby gegen Freiburg genossen die Häfler zudem sichtlich die tolle Stimmung beider Fanlager in der ausverkauf­ten Spacetech-Arena.

Besonders beeindruck­end war am Dienstagab­end gegen Freiburg die Wucht im Aufschlag und im Angriff. Allen voran Tim Peter tat sich hier hervor. Er schlug vier der acht Asse, verwertete 71 Prozent seiner Bälle. Die Blumen vom Friedrichs­hafener Dyn-Moderator Fabian Feiri wollte der 26jährige Außenangre­ifer aber nur bedingt annehmen. „Ich muss mich bei Masso (Mittelbloc­ker José Israel Masso Alvarez, Anm. d. Red.) und Batak (Zuspieler Aleksa Batak, Anm. d. Red.) bedanken. Alle springen mit Masso mit, Batak spielt mich frei – ich muss nur gerade runterhaue­n, das ist mein Job. Meine Mitspieler machen es mir einfach, deshalb läuft es manchmal gut“, sagte Peter bei Dyn. „Er hat sehr gut gespielt, aber ich würde nicht sagen, es war seine beste VfB-Leistung“, erinnert Friedrichs­hafens Cheftraine­r Mark Lebedew an Peters starke Champions-League-Auftritte in der Vorsaison.

Der Häf ler Cheftraine­r liebt das Gewinnen, deshalb genießt er die aktuelle Phase. „Ich kann nicht klagen“, sagt der 56-jährige Australier. Aber auch er weiß die aktuelle Siegesseri­e einzuschät­zen. Von der hohen Konsequenz und der Entschloss­enheit gegen Freiburg war er sehr angetan. „Wir müssen mit der gleichen

Einstellun­g gegen Karlsruhe spielen“, betont Lebedew.

Es ist sozusagen erst einmal das Ende der Pf licht, bevor dann mit den Heimspiele­n gegen die SVG Lüneburg (Samstag, 13. Januar, 18.30 Uhr) und die Helios Grizzlys Giesen (Samstag, 27. Januar, 17 Uhr) sowie dem Auswärtssp­iel bei den Berlin Recycling Volleys (Sonntag, 21. Januar, 15 Uhr) die Kür ansteht. „Dann geht es richtig zur Sache“, fühlen sich Peter & Co. bereit. Auch vor diesem Aspekt ist die Begegnung in Karlsruhe besonders wichtig – die Vorbereitu­ng auf dieses Hammerprog­ramm soll ideal verlaufen. „Wir müssen die Zeit nutzen und uns von innen pushen. Gegen Freiburg ist das gelungen“, sagt Lebedew.

Sicherlich sind die richtige Einstellun­g und der Ehrgeiz zurzeit Parameter des erfolgreic­hen Häfler Weges. Aber auch inhaltlich stimmt momentan vieles beim

VfB – im Duell gegen Freiburg ragte eben die Qualität im Aufschlag heraus. „Es war sicher das stärkste Element“, so Freiburgs Yannick Harms. „Der Cheftraine­r hat was angesagt, woran wir arbeiten. Schön, wenn es langsam Früchte trägt“, sagt Peter.

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FOTO: ALEXANDER HOTH Friedrichs­hafens Außenangre­ifer Tim Peter greift besonders gerne an, ist sich aber auch für die unbequemen Aufgaben auf dem Feld nicht zu schade – streng beobachtet von Libero Nikola Pekovic (re.).

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