Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Narren nehmen Obereisenbach in Beschlag
Dämmerumzug mit über 50 Gruppen und Zünften lockt Zuschauerscharen an
OBEREISENBACH - Nicht nur beim Dämmerumzug in Obereisenbach hat es am Samstag viel Action gegeben, auch schon beim Zunftmeisterempfang war einiges geboten. Die Narrenzunf Kogenmale Obereisenbach hatte in den „Zitterell“eingeladen, den derzeit geschlossenen „Gasthof zum Hirsch“.
Tobias Beck, der gemeinsam mit Julien Kessler und Nicole Scherle dem Zunftmeisterteam angehört, freute sich ganz besonders über die Spenden der befreundeten Zünfte für ein Kinderkrebshilfeprojekt, passen zum diesjährigen „Glücksmotto“. Die Teilnahme von Bürgermeisterin Regine Rist und Ortsvorsteher Hubertus von Dewitz sei für die Narren ebenfalls eine Ehre, so Beck, der später auch den Umzug moderierte. Freundlich unterstützt wurde der Zunftmeisterempfang durch eine Abordnung der Lumpenkapelle Grünkraut.
Pünktlich um 17.17 Uhr machten sich unter Führung des Musikvereins die örtlichen Kogenmale und Arberweible auf den Umzugsweg und es erschallte vielfach: „Guck do na – de Kogema“. In unterschiedlichen Gruppengrößen von fünf bis zu 140 Hästrägern, wie bei der Narrenzunft Bitzenhofen, zogen die Zünfte durch den Ort. Vertreten war eine Vielzahl von Narren aus der Nachbarschaft,
von Neukirch bis Tettnang, vom Umland bis hin zu befreundeten Gruppen über die Landesgrenzen oder Region hinaus. „Die Stimmung ist hier immer besonders klasse“, fand eine Gruppe von närrischen Zuschauern aus dem Argental. Und zwei Zuschauerinnen
mit Schwarze-Katze-Shirt samt Hexensymbolen verrieten: „Ja, wir sind als schwarze Katzenhexen gekommen, dieser Umzug ist ein Muss.“
Dabei war das nicht die einzige Umzugsveranstaltung für die beiden Freundinnen aus Kluftern, die zuvor beim Fischbacher Umzug gewesen sind. Sie verrieten außerdem, dass sie sich schon auf die Umzüge in Kluftern, Friedrichshafen, Kressbronn und natürlich Tettnang freuen. In Obereisenbach sei es durch den Dämmerumzug, die Lichtstimmung und Beleuchtung etwas ganz besonders – und sie hätten sich auch vorbereitet: Mit extra mitgebrachten Knicklichtern.
Tatsächlich hatten einige Zünfte Feuer, Rauch und Lichteffekte bis hin zum Feuerwerk dabei. Dazu erklangen vielfältige Lumpenkapellen-Sounds. Nicht gespart wurde mit Konfetti, Heu und Bonbons. Eine weitere Besonderheit des Obereisenbacher Umzugs sind zahlreiche größere Wagen, wie die der Kreuzritter aus dem Argental mit ihrer fahrenden Burg oder die Argental-Wickinger mit dem DrachenbootWagen, beide auch mit Leuchteffekten versehen.
Eine weitere Besonderheit des Dämmerumzugs ist, dass anschließend am Samstagabend noch kräftig in der Obereisenbacher Halle weitergefeiert wird, laut, fröhlich und ausdauernd, mit Partyklängen von DJ Jules und Lumpenkapellen.