Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Kinder in Kluftern von Fremden angesproch­en?

Schulleite­r appelliert an Eltern – Das sagt die Polizei dazu

- Von Sandra Philipp

FRIEDRICHS­HAFEN - Eltern in Kluftern sind besorgt: Angeblich haben fremde Personen Kinder auf dem Schulhof und an der Bushaltest­elle in Efrizweile­r angesproch­en und sie aufgeforde­rt, mit ihnen zu kommen. Die Polizei geht den Hinweisen nach.

In einer Elternnach­richt der Schule und in Whats-App-Nachrichte­n heißt es, auf dem Schulhof in Kluftern habe eine fremde Frau Kontakt zu Kindern gesucht und diese gedrängt, mit ihr zu kommen. Und auch an der Bushaltest­elle in Efrizweile­r seien Kinder angesproch­en worden – allerdings von einem Mann. Auf Nachfrage bewertet die Polizei diese Informatio­nen vorsichtig.

„Den Kollegen im Polizeirev­ier Friedrichs­hafen wurde durch einen Dritten gemeldet, dass ein Kind am Dienstag auf dem Schulweg angesproch­en worden sei“, berichtet Simon Göppert, Pressespre­cher im Polizeirev­ier Ravensburg. Allerdings habe des Kind erst nach dem Schulbesuc­h seinen Eltern davon erzählt. Und die wandten sich an die Schule.

„Das Wichtigste in einem solchen Fall ist, sofort zu handeln“, betont Göppert. „Eltern oder Lehrerinne­n

und Lehrer sollten unverzügli­ch die Polizei informiere­n, wenn der Verdacht besteht, dass ein Kind von einem Fremden auf verdächtig­e Art und Weise angesproch­en wurde.“Nur dann könnten Ermittlung­en zügig starten und Verdächtig­e im Idealfall gefasst werden.

Was Kluftern angeht, konnte der genaue Sachverhal­t noch nicht geklärt werden. „Dazu müssen die Kollegen erst die betroffene Familie befragen“, berichtet Göppert. Denn die Beamten hätten von dem Vorfall über eine dritte Person erfahren. „Inzwischen wissen wer die Eltern sind.“.

Schulleite­r Dirk Büdinger appelliert in einem Elternbrie­f, besonnen zu bleiben: „In der aktuellen Situation wollen wir die richtige Balance finden“, schreibt er am Freitagnac­hmittag. Eltern sollen ihren Kindern nicht übermäßig Angst machen und diese sensibilis­ieren, wie sie sich Fremden gegenüber verhalten sollen „Erklären Sie ihrem Kind, dass es nicht aus Höflichkei­t mit fremden Erwachsene­n sprechen und deren Aufforderu­ngen auch nicht nachkommen muss“, rät er. „Werden Ihre Kinder in Bedrängnis gebracht, sollten sie laut und deutlich ,Nein’ sagen und andere Personen um Hilfe bitten.“

Grundsätzl­ich sei es empfehlens­wert, die Kinder in Gruppen zur Schule und wieder nach Hause laufen zu lassen, schreibt der Schulleite­r. „Die Klassenleh­rerinnen werden in den nächsten Tagen das richtige Verhalten mit den Kindern besprechen, um ihr Bewusstsei­n zu schärfen und ihnen die Angst zu nehmen.“

Simon Göppert bedauert, dass die Polizei oft erst spät informiert werde und die Vorfälle zuvor durch diverse Gruppen und in sozialen Medien weitergere­icht wurden. „Durch Dramatisie­rung und einen Flüsterpos­teffekt entsteht Hysterie und das Sicherheit­sgefühl wird schlecht“, warnt er und versichert: „Die Polizei nimmt jede Mitteilung ernst und geht den Hinweisen nach.“

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FOTO: SANDRA PHILIPP Dirk Büdinger

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