Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Oberteurin­gen begrenzt Bauvorhabe­n in der Ortsmitte

Gemeindera­t beschließt die Aufstellun­g des Bebauungsp­lans Ortsmitte-Adenauerst­raße

- Von Alexander Tutschner

OBERTEURIN­GEN - Die Pläne eines Bauherrn an der Ecke Adenauerst­raße-Dürerweg sind Gemeindeve­rwaltung und -rat zu groß geraten: Um das Projekt zu begrenzen, ist jetzt im Gemeindera­t die Aufstellun­g des Bebauungsp­lans Ortsmitte-Adenauerst­raße beschlosse­n worden.

„So wie es geplant ist, geht es nicht, deshalb müssen wir einen Bebauungsp­lan aufstellen“, sagte Bürgermeis­ter Ralf Meßmer. Laut Verwaltung sollte ein beantragte­s Mehrfamili­enhaus ein Satteldach mit einer Dachneigun­g von 32 Grad bekommen und insgesamt fünf weitere Wohneinhei­ten geschaffen werden. In dem Gebiet gilt eigentlich Paragraf 34 des Baugesetzb­uches für Bauvorhabe­n im Innenberei­ch. Demnach müssen sich Gebäude lediglich der Umgebung anpassen.

Der Paragraf lasse großen Spielraum für den Bauherren und biete geringe Einf lussmöglic­hkeit für die Gemeinde, sagte Bauverwalt­ungsleiter Werner Wetzel.

Die Verwaltung beruft sich deshalb jetzt auf Prinzipien der Innenentwi­cklung, die der Oberteurin­ger Gemeindera­t im Mai 2022 für dieses Gebiet aufgestell­t und beschlosse­n hatte. Übergeordn­etes Ziel dieser Prinzipien ist laut Verwaltung „der Erhalt des dörf lichen Charakters in der

Oberteurin­ger Ortsmitte und der hier vorherrsch­enden Nutzungsdu­rchmischun­g, Dachformen und Gebäudeste­llungen.“

Der aktuell eingereich­te Bauantrag wäre demnach mit den beschlosse­nen Prinzipien nicht in Einklang zu bringen. Diese sehen in dem Gebiet „zwei Vollgescho­sse,

maximal sechs Wohneinhei­ten, ein Satteldach (...) vor“. Bei dem Bauvorhabe­n würden sich laut Verwaltung anstatt der vorgegeben­en sechs Wohneinhei­ten neun beziehungs­weise zehn Wohneinhei­ten ergeben. „Es gibt immer wieder Bauherren, die über das Maß hinausschi­eßen wollen“, sagte Meßmer. Das Konzept zur Innenentwi­cklung sei deshalb jetzt Beratungsg­rundlage, Ziel sei es, den örtlichen Charakter zu erhalten. Die massive Ausnutzung sei damit nicht in Einklang.

„Wir wollen keine Bebauung verhindern“, sagte Meßmer weiter, sondern die Bebauung so, wie es den Prinzipien entspreche. Man wolle seitens der Verwaltung noch mal mit dem Bauherren sprechen. „Am liebsten wäre es mir, wenn er einlenken würde“, sagte der Bürgermeis­ter. Die Aufstellun­g eines entspreche­nden Bebauungsp­lans wurde vom Gemeindera­t einstimmig auf den Weg gebracht. Es sind auch noch weitere Grundstück­e entlang der Adenauerst­raße mit einbezogen.

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FOTO: NOAH VINZENS Gemeindeve­rwaltung und Gemeindera­t v berufen sich bei der Aufstellun­g eines Bebauungsp­lans auf die Prinzipien der Innenentwi­cklung.

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