Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Das ist der Standort fürs Sportzentrum
Meilenstein für Meckenbeuren: Gemeinderat nimmt Fläche in Planung auf – Was als nächstes passiert
MECKENBEUREN - Die Katze ist aus dem Sack. Wo werden künftig einmal die drei großen Sportvereine in der Gemeinde ein Zuhause finden? Die Antwort darauf deutet sich mit der Fortschreibung des Flächennutzungsplans an. Möglichst zentral muss der Standort sein – und ist es mit den Meckenbeurer Wiesen. Konkret geht es um eine insgesamt neun Hektar große Fläche, die natürlich weit größer ist als für die Sportfläche nötig. Grob skizziert erstreckt sie sich – südlich von Kim-Center – westlich des Bahndamms.
Bislang ist dort Wiese und landwirtschaftliche Nutzung zu finden, die planungsrechtlich zu Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Sportplatz und Parkanlage“werden soll. Der Gemeinderat stimmte dem jüngst bei einer Enthaltung zu und will sie in den Planteil jenes Werkes aufnehmen, mit dem Meckenbeuren seiner Zukunft Konturen gibt. Zehn Aspekte dazu:
Lage: Ebenes Gelände westlich des Bahndamms, südlich der Bebauung von Wiesenweg und Pfänderstraße sowie südöstlich angrenzend an die Kleingartenanlage.
Größe: Mit 9,02 Hektar im Plan angegeben. Dass dies nicht allein die Sportanlage umfasst, sondern diese nur ein Teil der Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Naherholung und Sportfläche“sein werde – diesen Hinweis flocht Bauamtsleiter Elmar Skurka in der Sitzung ein. In die gleiche Kerbe hieb der Bürgermeister: Bei den Vereinen würden die Bedarfe ermittelt, um dann die Größenordnung festlegen zu können, so Schellinger.
Erschließung: Im aktuellen Fortschreibungsverfahren werde sie nicht dargestellt – es gebe „keine konkreten Überlegungen“, heißt es dazu auf SZ-Anfrage aus dem Rathaus. Wie die Anlage erreicht werden soll, das könne „erst im Zuge des späteren Bebauungsplanverfahrens geprüft werden, wenn die ungefähre Größe und genaue Lage der Sportfläche bekannt ist“. Allerdings ist in dem bei der Sitzung verwendeten „Steckbrief“der Fläche von einer „guten Erschließbarkeit über den östlich verlaufenden Wiesenweg“die Rede. Sicherlich wird aber ein Verkehrskonzept vonnöten sein.
Momentanes Vorgehen: Derzeit werde das Sportstättenkonzept erstellt, teilt Pressesprecherin Lisa Heinemann mit. In Abstimmung mit den betroffenen Vereinen werde der Bedarf für die Sportanlage ermittelt. Dazu gehören: Begehung, Bodengutachten sowie die Grundlagenermittlung in Zusammenarbeit mit den Gruppen, die als Nutzer infrage kommen.
Weiteres Vorgehen: In der Folge werte die Verwaltung gemeinsam mit dem beauftragten Büro die Ergebnisse aus, ehe abermals Abstimmungen mit den Sportvereinen und dem Gemeinderat anstehen. „Dies wäre ungefähr im Herbst 2024 vorgesehen“, heißt es zum Zeithorizont.
Vorteile: Als Standortgunst werden das ebene Gelände, die
Ortsrandlage und die Größe angeführt.
Nutzungskonflikte: Inwieweit der Lärm die nördliche Wohnbebauung beeinträchtigt, das sei auf Bebauungsplanebene zu prüfen, so die Auskunft aus dem Rathaus.
Eignung: Im Ergebnis ist von einer „konf liktreichen Fläche mit mittlerer bis hoher Bedeutung/Empfindlichkeit mehrerer Schutzgüter“die Rede. Würden die Sportanlagen im (Nord)osten des Gebiets vorgesehen, könnten die Auswirkungen auf das Gewässer und geschützte Biotope deutlich gemindert werden.
Ortsbild: „Aufgrund der Entwicklung eines Parks/ umfangreicher Grünstrukturen, lässt sich der Eingriff in das Ortsbild durch die baulichen Entwicklungen für das Sportzentrum begrenzen“, ist im Steckbrief der Planer zu lesen. In die gleiche Richtung zielt die Einschätzung, dass es sich um eine „sinnvolle Verortung des Sportzentrums am Ortsrand bei gleichzeitiger Berücksichtigung landschaftsplanerischer Aspekte“handeln soll.
Rückblick: Für VfL Brochenzell, SV Kehlen, TSV Meckenbeuren ist der anvisierte Standort Meilenstein und Motivation zugleich in ihrem Bestreben, Kräfte zu bündeln und sich zusammenzutun. Gibt es im Breitensport schon länger gemeinsame Angebote, so kam ein wichtiger Impuls im April 2022 vom Jugendfußball, als der Zusammenschluss der Fußballjugenden öffentlich wurde. Seit der Spielzeit 2022/23 sind sie in Spielgemeinschaften als Union MBK zusammengewachsen.