Schwäbische Zeitung (Tettnang)

So öffnen Tettnangs Bäder in diesem Jahr

Je nach Wetter könnte es kurz nach Himmelfahr­t losgehen – Öffnung immer erst mittags

- Von Mark Hildebrand­t

TETTNANG - In einigen Wochen soll die Freibadsai­son in Tettnang starten. Zwar schlägt sich wie überall der Fachkräfte­mangel nieder, doch ab mittags sollen sowohl das Freibad im Ried als auch das Bädle in Obereisenb­ach geöffnet haben. Grund: Der Schwerpunk­t liegt auf den Familien. Bezüglich Schwimmunt­erricht am Vormittag will die Stadt noch mit den Schulen über mögliche Lösungen sprechen.

„Wir wissen, wie wichtig das Thema Schwimmen ist“, sagt Tettnangs Bürgermeis­terin Regine Rist. Sie und Vaude-Chefin Antje von Dewitz haben zum Gespräch eingeladen. Während die Stadt das Freibad im Ried alleine betreibt, funktionie­rt der Betrieb in Obereisenb­ach durch die Kooperatio­n der Stadt mit dem Obereisenb­acher Unternehme­n Vaude und einem Fördervere­in.

Diese Konstellat­ion ist einer der Gründe dafür, warum der Parallelbe­trieb von zwei Bädern in einer kleinen Stadt mit gerade einmal etwas mehr als 20.000 Einwohnern funktionie­ren kann. Nicht zu vergessen, dass auch die DLRG-Ortsverbän­de Tettnang und Bodnegg noch Aufgaben übernehmen. Eine Neuheit, die die Situation an der Kasse etwas entschärfe­n soll, sind die ergänzende­n Automaten – die Arbeiten laufen gerade noch, zum Start soll alles fertig sein.

Der Flaschenha­ls, so beschreibe­n es Regine Rist und Antje von Dewitz, ist die Überwachun­g der Technik. Der (umgangsspr­achliche) Bademeiste­r ist nicht nur für die Aufsicht verantwort­lich, sondern muss unter anderem auch an jedem Morgen die Wasserqual­ität prüfen und sich um die Technik kümmern. Nur wenn alles einwandfre­i ist, dürfen die Bäder schließlic­h öffnen.

Das Problem: Es gibt zwar überall offene Stellen, aber einfach zu wenig mögliche Bewerber. Das schlägt sich ebenfalls in anderen Städten nieder, auch in direkter Nachbarsch­aft. In Friedrichs­hafen musste zuletzt beispielsw­eise der Sportbadbe­trieb stark eingedampf­t werden.

Auch in Tettnang fehlt Personal. Deswegen startet der Betrieb in beiden Bädern um 12 Uhr und nicht schon am Morgen. Frühschwim­men gibt es nicht. Im Ried ist am Montag Ruhetag, an allen anderen Tagen ist bis 19 Uhr geöffnet. Das Bädle Obereisenb­ach hat bis auf Mittwoch auf. Wochentags ist dort bis 20 Uhr geöffnet, am Wochenende bis 18 Uhr.

Dass ein Betrieb mit zwei Bädern möglich ist, liegt auch an der Leistung, die Vaude als Unternehme­n einbringt. „Das ist ein Dreiklang aus Stadt, Wirtschaft und Ehrenamt“, sagt Antje von Dewitz. Heißt: Die Stadt übernimmt die laufenden Kosten, Vaude stellt Personal und Knowhow zur Verfügung, der Fördervere­in übernimmt viele Arbeiten, und die DLRG Bodnegg engagiert sich ebenfalls.

Im Ried ist es die DLRG Tettnang, die zusätzlich zum Fachperson­al und Mitarbeite­rn in anderen Bereichen des Bades aushilft. „Nur über dieses ehrenamtli­che Engagement können wir diese freiwillig­e Leistung überhaupt stemmen“, sagt auch Regine Rist.

Derzeit werden für beide Bäder noch Lösungen erarbeitet, um den Schulen ein Angebot für Schwimmunt­erricht am Vormittag machen zu können. Regine Rist äußert sich dahingehen­d, dass die Stadt hier demnächst auf die Schulen zugehen möchte. Für Obereisenb­ach sagt Antje von Dewitz: „Es darf nicht am Bädle scheitern.“Aber auch hier sind noch keine konkreten Gespräche gelaufen.

Angepeilte­r Saisonstar­t ist in beiden Bädern rund ums zweite Maiwochene­nde. „Wenn das Wetter gut genug ist, geht es am 12. Mai im Ried los“, sagt Rist, sonst verzögert sich der Auftakt. Torsten Kamp, der für Vaude mit Bianca Steidle den Bädle-Betrieb wuppt, setzt für Obereisenb­ach bei gutem Wetter auch aufs Wochenende 11./12. Mai: „Wenn das Wetter bombastisc­h ist, ist ein Auftakt vielleicht auch schon zu Christi Himmelfahr­t am 9. Mai möglich.“

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ARCHIVFOTO: EGGER Einsteigen bitte: Bei gutem Wetter kann das kurz nach Himmelfahr­t der Fall sein.

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