Schwäbische Zeitung (Tettnang)
So öffnen Tettnangs Bäder in diesem Jahr
Je nach Wetter könnte es kurz nach Himmelfahrt losgehen – Öffnung immer erst mittags
TETTNANG - In einigen Wochen soll die Freibadsaison in Tettnang starten. Zwar schlägt sich wie überall der Fachkräftemangel nieder, doch ab mittags sollen sowohl das Freibad im Ried als auch das Bädle in Obereisenbach geöffnet haben. Grund: Der Schwerpunkt liegt auf den Familien. Bezüglich Schwimmunterricht am Vormittag will die Stadt noch mit den Schulen über mögliche Lösungen sprechen.
„Wir wissen, wie wichtig das Thema Schwimmen ist“, sagt Tettnangs Bürgermeisterin Regine Rist. Sie und Vaude-Chefin Antje von Dewitz haben zum Gespräch eingeladen. Während die Stadt das Freibad im Ried alleine betreibt, funktioniert der Betrieb in Obereisenbach durch die Kooperation der Stadt mit dem Obereisenbacher Unternehmen Vaude und einem Förderverein.
Diese Konstellation ist einer der Gründe dafür, warum der Parallelbetrieb von zwei Bädern in einer kleinen Stadt mit gerade einmal etwas mehr als 20.000 Einwohnern funktionieren kann. Nicht zu vergessen, dass auch die DLRG-Ortsverbände Tettnang und Bodnegg noch Aufgaben übernehmen. Eine Neuheit, die die Situation an der Kasse etwas entschärfen soll, sind die ergänzenden Automaten – die Arbeiten laufen gerade noch, zum Start soll alles fertig sein.
Der Flaschenhals, so beschreiben es Regine Rist und Antje von Dewitz, ist die Überwachung der Technik. Der (umgangssprachliche) Bademeister ist nicht nur für die Aufsicht verantwortlich, sondern muss unter anderem auch an jedem Morgen die Wasserqualität prüfen und sich um die Technik kümmern. Nur wenn alles einwandfrei ist, dürfen die Bäder schließlich öffnen.
Das Problem: Es gibt zwar überall offene Stellen, aber einfach zu wenig mögliche Bewerber. Das schlägt sich ebenfalls in anderen Städten nieder, auch in direkter Nachbarschaft. In Friedrichshafen musste zuletzt beispielsweise der Sportbadbetrieb stark eingedampft werden.
Auch in Tettnang fehlt Personal. Deswegen startet der Betrieb in beiden Bädern um 12 Uhr und nicht schon am Morgen. Frühschwimmen gibt es nicht. Im Ried ist am Montag Ruhetag, an allen anderen Tagen ist bis 19 Uhr geöffnet. Das Bädle Obereisenbach hat bis auf Mittwoch auf. Wochentags ist dort bis 20 Uhr geöffnet, am Wochenende bis 18 Uhr.
Dass ein Betrieb mit zwei Bädern möglich ist, liegt auch an der Leistung, die Vaude als Unternehmen einbringt. „Das ist ein Dreiklang aus Stadt, Wirtschaft und Ehrenamt“, sagt Antje von Dewitz. Heißt: Die Stadt übernimmt die laufenden Kosten, Vaude stellt Personal und Knowhow zur Verfügung, der Förderverein übernimmt viele Arbeiten, und die DLRG Bodnegg engagiert sich ebenfalls.
Im Ried ist es die DLRG Tettnang, die zusätzlich zum Fachpersonal und Mitarbeitern in anderen Bereichen des Bades aushilft. „Nur über dieses ehrenamtliche Engagement können wir diese freiwillige Leistung überhaupt stemmen“, sagt auch Regine Rist.
Derzeit werden für beide Bäder noch Lösungen erarbeitet, um den Schulen ein Angebot für Schwimmunterricht am Vormittag machen zu können. Regine Rist äußert sich dahingehend, dass die Stadt hier demnächst auf die Schulen zugehen möchte. Für Obereisenbach sagt Antje von Dewitz: „Es darf nicht am Bädle scheitern.“Aber auch hier sind noch keine konkreten Gespräche gelaufen.
Angepeilter Saisonstart ist in beiden Bädern rund ums zweite Maiwochenende. „Wenn das Wetter gut genug ist, geht es am 12. Mai im Ried los“, sagt Rist, sonst verzögert sich der Auftakt. Torsten Kamp, der für Vaude mit Bianca Steidle den Bädle-Betrieb wuppt, setzt für Obereisenbach bei gutem Wetter auch aufs Wochenende 11./12. Mai: „Wenn das Wetter bombastisch ist, ist ein Auftakt vielleicht auch schon zu Christi Himmelfahrt am 9. Mai möglich.“