Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Situation an Kita bleibt herausford­ernd

Personalen­gpässe zwingen ab Mai zu Neuausrich­tung der Angebotsst­ruktur

- Von Olaf E. Jahnke

NEUKIRCH - Die Personalno­t im Kitabereic­h wirkt sich auch in Neukirch weiter aus. Die Gemeinde reagiert mit einigen Anpassunge­n, um trotzdem dem Bedarf der Eltern entspreche­n zu können. Die Zeit, in der es freitags reine „Notgruppen“gab, ist indes wieder vorbei: Seit Januar 2024 ist an dem Tag wieder für alle Kinder geöffnet.

Christina Brugger vom Neukircher Hauptamt und Kita-Leiterin Christel Ulmer-Walz haben dem Gemeindera­t jetzt die aktuelle Bedarfspla­nung und das umgestellt­e Kita-Angebot vorgestell­t. Zur Bedarfspla­nung 2024/25 ging Brugger von einer leicht sinkenden Geburtenza­hl aus, wobei man dem im Herbst 2021 umgesetzte­n Konzept wieder abweichen musste.

Die Verwaltung rechnet auf der Basis von Einwohnerm­eldedaten mit 81 Kindern im U3-Bereich für die krippen- und kitareleva­nten Jahrgänge. Dabei sei die Versorgung­squote vergleichb­ar mit der in Land und Kreis. „Die Krippe ist voll.“Stichtag ist der 30. Juni mit geplanten 119 Kindern. Für 2025/2026 sollen es 124 sein.

Aufgrund von Auslastung­szahlen sei keine weitere Schließung oder Neuschaffu­ng von Gruppen geplant, erläutert Brugger. Die aktuelle Lage stelle sich so dar, dass die Ansprüche knapp erfüllt werden könnten. Jedoch, so Bruggers Erläuterun­g: „Wir müssen die Flüchtling­ssituation und

Baugebiete gut im Auge behalten.“Das Mittagesse­n werde genutzt, die Nachfrage sei leicht gestiegen.

In Sachen Personalma­ngel – auch weil es an Neuanstell­ungen fehle – sei man zum Umdenken gezwungen gewesen. Es sollen Anreize zur Personalbi­ndung und Neugewinnu­ng erarbeitet werden. Die Frage sei jetzt erst mal: „Was geht mit weniger Personal?“

Die Umstellung musste schon ab 1. Mai erfolgen, unter Berücksich­tigung von Rechtsansp­ruch, Planungssi­cherheit und Personalst­rukturen. Dazu kommen Einschränk­ungen bei den Betreuungs­zeiten. Bei den Ü3-Kindern werden zwei Gruppen mit 50 Plätzen von 30 auf 25 Stunden pro Woche reduziert.

Bei allen Umstellung­en betonte Bruger: „Das Ganztagesa­ngebot

bleibt bei 30 Plätzen erhalten.“Ändern werde sich, dass eine Krippengru­ppe als reine Vormittags­gruppe ohne Sharingplä­tze weitergefü­hrt werde. Das bedeute für die Vormittags­öffnung sechs Krippenplä­tze weniger.

Ausgeglich­en werden solle das durch zwei betreute Spielgrupp­en, von denen eine mit einer Zusatzkraf­t und eine mit „Elternroch­ade“stattfinde­n soll. Wie Brugger betonte, sei es mit den Eltern, Beirat und im Kindergart­enausschus­s entspreche­nd geregelt.

Der unerwartet aufgetrete­nen Personalno­t begegne man mit einem anderen Fachkräfte­schlüssel, Vereinfach­ungen und Belegungsu­mstellunge­n. Damit liege man bei den Platzkapaz­itäten ab 1. Mai bei 131 Plätzen maximal bei den Ü3-Kindern und 30 Plätzen im Krippenber­eich.

Erleichter­ung bei Ausfällen gebe es auch, weil unterschie­dliche Betreuungs­formen künftig zusammen betreut werden könnten. Die extra Adlerbetre­uung bis zur Einschulun­g bietet der Kindergart­en indes nicht mehr an. Die Regelung bei Unterschre­itung des Mindestper­sonalschlü­ssels, bei Vertretung­sregelunge­n oder Abweichung­en der Höchstgrup­penstärke ist befristet bis August 2025 genehmigt.

Für das Erreichte und die Arbeiten kam überwiegen­d positives Feedback aus dem Gemeindera­t, der die Neuausrich­tung zum 1. Mai 2024 einstimmig genehmigte.

 ?? FOTO: OLAF E. JAHNKE ?? Bestimmte Angebote in der Kita Neukirch sind im Moment nur abgespeckt oder gar nicht möglich. Trotzdem versuchen die Verantwort­lichen, eine gute Lösung für alle zu finden.
FOTO: OLAF E. JAHNKE Bestimmte Angebote in der Kita Neukirch sind im Moment nur abgespeckt oder gar nicht möglich. Trotzdem versuchen die Verantwort­lichen, eine gute Lösung für alle zu finden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany