Piloten treten nach Unglück nicht zum Dienst an
Germanwings annulliert Friedrichshafen-Flüge – Keine Ticket-Stornierungen
FRIEDRICHSHAFEN – Nach dem Flugzeugabsturz der GermanwingsMaschine in Frankreich hat die Airline die Flüge von Köln-Bonn nach Friedrichshafen und zurück am Dienstagabend zwischen 20 und 21 Uhr gestrichen. Das bestätigte ein Flughafen-Sprecher in Friedrichshafen auf Anfrage der „Schwäbischen“.
Grund für die Streichung dieser und möglicherweise weiterer Flüge soll demnach Rücksicht auf die Crews einzelner Germanwings-Verbindungen gewesen sein. Offenbar sahen sich manche Piloten der Airline nach dem Unglück nicht mehr in der Lage, regulär ihren Dienst zu versehen.
Reger Betrieb am Nachmittag
Der „Schwäbischen Zeitung“liegen derzeit keine Informationen vor, dass Opfer des Unglücksflugs aus der Region stammen könnten. Auch die Vorarlberger Fluggesellschaft Intersky, die am Abend einen Direktflug von Düsseldorf nach Friedrichshafen angeboten hatte, hatte nach eigenen Angaben keine Passagiere auf ihrer Liste, die an Bord der Germanwings-Unglücksmaschine gewesen sein könnten. Neben der Streichung der Köln-Bonn-Verbindungen am Bodensee-Airport hatte das Unglück in Frankreich keine weiteren Auswirkungen auf den hiesigen Regionalairport. Am Nachmittag herrschte in den Ankunfts- und Abflughallen in Friedrichshafen reger Betrieb, da sowohl Ferienflüge in und aus der Türkei als auch Geschäftsreiseflüge regulär verkehrten.
Laut einem Mitarbeiter der Lufthansa, Muttergesellschaft von Germanwings, gab es am ganzen Tag keine Passagieranfragen in Bezug auf das Unglück und auch keine TicketStornierungen für hiesige Flüge. Germanwings selber bietet von Friedrichshafen zahlreiche Flüge über das Drehkreuz Köln-Bonn, 60 Kilometer von Düsseldorf entfernt, an. Bereits am Dienstagmorgen vor dem Unglück und unabhängig von diesen Ereignissen hatte Germanwings allerdings vermeldet, die Köln-Bonn-Verbindung mangels Nachfrage ab November komplett einzustellen.