Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kretschman­n will Bundesgeld für Flüchtling­e

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STUTTGART (klw) - Baden-Württember­g fordert vom Bund mehr Geld für Flüchtling­e. „Der Bund muss sich stärker beteiligen“, sagte Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne, Foto: rase) am Dienstag in Stuttgart bei der Vorstellun­g des ersten Nachtragsh­aushaltes 2015/2016. Das Land hat darin die Gelder für die Flüchtling­saufnahme und -unterbring­ung um weitere 366 Millionen Euro aufgestock­t. Ob dies reicht, ist fraglich: Finanzmini­ster Nils Schmid (SPD) stellte für dieses Jahr einen zweiten Nachtrag in Aussicht – wenn sich das Land mit den Kommunalve­rbänden auf die Kostenvert­eilung geeinigt hat. Die Landkreise bestehen auf eine Abkehr von der bisherigen Praxis von Pauschalen, sie wollen eine genaue Abrechnung der realen Kosten (Spitzabrec­hnung). Die werde es aber nicht geben, so Kretschman­n.

Am morgigen Donnerstag sollen die Flüchtling­skosten auch Thema der Ministerpr­äsidentenk­onferenz in Berlin sein: Die steigenden Kosten brächten viele Bundesländ­er inzwischen in große Schwierigk­eiten“, sagte Kretschman­n.

Entspannun­g sei nicht in Sicht: Das Bundesamt für Migration und Flüchtling­e rechnet für dieses Jahr in Baden-Württember­g mit 33 000 Erstantrag­sstellern auf Asyl, das wären 7000 mehr als noch 2014. Diese Prognosen seien aber zu niedrig, glaubt Kretschman­n.

Neben den Flüchtling­skosten sind 141 Millionen Euro für Lehrerstel­len sowie 27 Millionen Euro für ein Anti-Terror-Paket im Nachtrag vorgesehen. FDP-Fraktionsc­hef Hans-Ulrich Rülke warf der grünroten Regierung vor, Wohltaten zu verteilen, um sich 2016 die Wiederwahl zu erkaufen.

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