Angebot für Einpendler: erst zur Krippe, dann zur Arbeit
Stadt und Waldorf-Krippe bieten Unternehmen jetzt eine Betreuung für Kinder von Mitarbeitern an
WANGEN (sz/jps) - Die Stadt Wangenbietet in Kooperation mit der Waldorfschule den Unternehmen einen neuen Service an. Kinder von Mitarbeitern können die WaldorfKrippe in der Morfstraße besuchen, während die Eltern bei der Arbeit in Wangen sind. Dies geht aus einer städtischen Mitteilung hervor.
Funktionieren wird das Angebot laut Verwaltung so: Unternehmen buchen für ihre Mitarbeiter Krippenplätze und bezahlen dafür als Betriebsbeteiligung für den Belegplatz 130 Euro monatlich pro Platz an die Stadt. Die Eltern bezahlen den Elternbeitrag und 60 Euro zusätzlich für Essen und Kinderpflege an den Träger der Einrichtung. Die Stadt trägt die restlichen Kosten.
Die Stadt erfüllt damit eine von Unternehmensseite an sie herangetragene Bitte, heißt es in der Mitteilung weiter. Schon länger war man auf der Suche nach einem geeigneten Modell, das sich insbesondere an Einpendler richten sollte. Dabei gab es mehrere Gedankenspiele, die auch Thema im Gemeinderat waren. Unter anderem ging es dabei um eine komplette Einrichtung in Kooperation mit Unternehmen, aber auch um eine Andockung an eine bestehende Krippe (die SZ berichtete).
Mit dem jetzt ins Leben gerufenen Angebot könne es die Stadt den Firmen möglich machen, auch speziell für die Kinder ihrer Mitarbeiter Betreuungsplätze anzubieten. Diese Plätze dürfen auch Eltern nutzen, die mit ihren Kindern eben nicht in Wangen wohnen. Bisher waren Betreu- ungsplätze ausschließlich Wangener Kindern vorbehalten.
Die Stadt hat die Zusammenarbeit mit der Waldorf-Krippe zunächst auf drei Jahre angelegt, um zu sehen, wie der Bedarf tatsächlich ist. Dass es ihn gibt ist, ist für die Verwaltung klar, wie Umfragen in den Betrieben gezeigt hätten. „Doch jetzt haben wir eine echtes Projekt. Da sieht die Bedarfsmeldung manchmal anders aus“, sagt Christina Brugger, die bei der Stadt für das Projekt federführend ist.
Hintergrund ist auch, dass Wangener Betriebe in der Vergangenheiheit immer wieder über die Einrichtung von Kinderbetreuung für ihre Mitarbeiter nachgedacht hatten. Doch für die Unternehmen allein war das Projekt nicht zu stemmen, berichtet die Verwaltung. Denn Betreuungsbedarf entstand immer im Einzelfall. Es hätte sich also für ein Unternehmen allein nie gelohnt, die Betreuung komplett selbst anzugehen. Neben dem Service für die Einpendler sieht die Verwaltung in den Angebot auch für Betriebe den Vorteil, bei der Personalentwicklung punkten zu können.