Verbrechen: Aufklärungsquote ist gestiegen
Die CDU-Fraktion hält in Ravensburg eine Sicherheitskonferenz ab
RAVENSBURG - Bei einem Themenabend hat sich die Ravensburger CDU mit dem Thema „Innere Sicherheit“beschäftigt. Auf dem Podium trafen lokale Parteigrößen auf den Polizeipräsidenten Ekkehard Falk. Letzterer ist offensichtlich ein Mann, der über sehr viel Humor verfügt. Denn vorgestellt wurde er als „Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Koblenz“, was für Applaus bei den knapp 50 Besuchern sorgte.
Weniger heiter sind die Zahlen einer Polizeistatistik, die auf den ersten Blick den Schluss nahelegen, die öffentliche Sicherheit sei gefährdet. Falk jedoch konnte relativieren: „Im Landkreis sind die Fallzahlen mit etwas mehr als 45 000 Fällen pro Jahr gleich geblieben, die Aufklärungsquote ist sogar gestiegen und liegt derzeit bei 20 Prozent.“Das führte der Polizeipräsident auf das greifende neue Präventionskonzept zurück. Außerdem attestierte Falk dem Landkreis Ravensburg eine „sehr gesunde Sozialstruktur“, die nach wie vor als bester Schutz vor Straftaten gilt.
Kritik an der momentanen Landesregierung äußerte Thomas Blenke, der eigens zur Veranstaltung aus Calw angereist ist und in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Arbeitskreises Innenpolitik im Landtag einen tiefen Blick auf den gegenwärtigen politischen Ist-Zustand hat: Das von Innenminister Gall verkündete Programm zur Vorbeugung von Wohnungseinbrüchen –„übrigens eine Kopie des CDU-Vorschlages“– käme ein bisschen spät. Sichtbare Polizei-Präsenz in Wohngebieten, verstärkte Kontrollen auf den großen Zufahrtsstraßen und ein wieder einzusetzender freiwilliger Polizeidienst nannte Blenke als seine Favoriten im Kampf gegen Wohnungseinbrüche.
Plädoyer für Alkoholverbot
Tatsächlich sind die Wohnungseinbrüche, die Sicherheit auf öffentlichen Plätzen oder ein temporäres Alkoholverbot die Themen, die auch die Bürger im Schussental interessieren. Der CDU-Stadtverbandsvorsitzende August Schuler plädierte für ein zeitlich wie räumlich befristetes Alkoholverbot.
Dazu bedürfe es jedoch einer entsprechenden Sperrzeitenregelung, die wieder in die Hand der Städte übergehen müsse. Schuler wünscht sich „ein deutliches, öffentliches Bekenntnis“für die Polizei. Inklusi- ve besserer Ausrüstung und schnellerer Fahrzeuge. Nach einem Exkurs in die Gefahren der organisierten Kriminalität und der Terrorismusbekämpfung beschließt Gabi Messarosch die Veranstaltung mit einer Zahl: Auf die Frage, wovor die Deutschen am meisten Angst haben, antworteten in einer Umfrage 44 Prozent der Bevölkerung: „Wir haben Angst vor der Überforderung von Politikern“.
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