Schwäbische Zeitung (Wangen)

Frauen leiden häufiger unter Allergien

AOK legt die Ergebnisse einer Studie vor – Frühe Behandlung verspricht sehr gute Hilfe

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OBERSCHWAB­EN (sz) - Die ersten Pollen fliegen schon wieder: Die AOK Bodensee-Oberschwab­en hat vor dem Hintergrun­d allergisch­er Reaktionen die Krankmeldu­ngen der vergangene­n Jahre ausgewerte­t und stellt die Ergebnisse jetzt vor.

„Wir haben uns insgesamt drei Diagnosen genauer angeschaut“, erklärt Roland Beierl, Geschäftsf­ührer der AOK Bodensee-Oberschwab­en. „Das sind allergisch­er Schnupfen, allergisch­e Bronchitis und allergisch bedingte Bindehaute­ntzündung.“

Nach aktuellste­n Auswertung­en der AOK sind im Jahr 2013 4500 Frauen und nahezu 3900 Männer in Bo- densee-Oberschwab­en wegen Heuschnupf­en behandelt worden. Verteilt auf die Landkreise Ravensburg, Sigmaringe­n und dem Bodenseekr­eis gab es in Ravensburg und der Umgebung mit 3650 die am meisten behandelte­n Fälle. Insgesamt waren in Bodensee-Oberschwab­en demnach rund 8400 AOK-Versichert­e im Jahr 2013 wegen Heuschnupf­en in ärztlicher Behandlung – eine deutliche Zunahme. Im Jahr 2009 waren es lediglich 6400 Fälle. „Trotz dieses Anstiegs liegt die Region BodenseeOb­erschwaben weiter unter dem Durchschni­ttswert in Baden-Württember­g“, betont Roland Beierl.

Besser als bei den landesweit­en Ergebnisse­n sieht es auch bei der Diagnose Allergisch­e Bronchitis aus. 2013 wurden in der Region rund 4300 Fälle gezählt, in den Jahren davor jeweils deutlich weniger – in 2012 rund 3600, in 2011 3500 und im Jahr 2010 nahezu 3200.

Die Zahlen bei der allergisch bedingten Bindehaute­ntzündung sind im Landesverg­leich am niedrigste­n. 1140 Versichert­e begaben sich 2013 deshalb in ärztliche Behandlung. Insgesamt sind bei diesen allergisch bedingten Erkrankung­en deutlich mehr Frauen als Männer betroffen. Die AOK geht aber von einer deut- lich höheren Betroffene­nrate aus. „Wir können nur die Erkrankten erfassen, die auch tatsächlic­h in ärztlicher Behandlung waren“, sagt Beierl.

Vielfältig­e Auslöser

In Deutschlan­d leidet etwa jeder Vierte an einer Allergie – Tendenz steigend. Als Allergie wird eine überschieß­ende Abwehrreak­tion des Immunsyste­ms auf bestimmte, normalerwe­ise harmlose Umweltstof­fe bezeichnet. Auslöser kann fast alles sein: Pollen, Tierhaare, Hausstaubm­ilben, Haarfärbem­ittel, Medikament­e und auch Erdnüsse. Insgesamt sind rund 20 000 Allergieau­slöser bekannt. „Am besten ist es, die Auslöser, sofern diese bekannt sind, zu meiden und einen Blick in den Pollenflug­kalender zu werfen“, erklärt der AOK-Geschäftsf­ührer.

Die Beschwerde­n können vielfältig sein und von leichten Symptomen bis hin zu schweren Erkrankung­en reichen. So wie Allergien nicht angeboren sind, sondern erst im Lauf der Jahre erworben werden, können sie sich auch mit fortschrei­tendem Lebensalte­r wieder abschwäche­n oder ganz verlieren. Wenn frühzeitig und richtig behandelt wird, könne in den allermeist­en Fallen sehr gut geholfen werden.

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FOTO: DPA 3650 behandelte Fälle wegen Heuschnupf­ens hat es im Jahr 2013 im Landkreis Ravensburg und der Umgebung gegeben.

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