Schwäbische Zeitung (Wangen)

Das Krankenhau­s Lindenberg wächst

In der Rotkreuzkl­inik geht nächste Woche die neue Akut-Onkologie in Betrieb

- Von Benjamin Schwärzler

LINDENBERG - In den grauen BüroContai­nern im Innenhof befinden sich 18 voll ausgestatt­ete Arbeitsplä­tze. Sie sind das sichtbarst­e Zeichen der Neuausrich­tung des Lindenberg­er Krankenhau­ses. Die Rotkreuzkl­inik wächst: Am 1. April nimmt die neue Akut-Onkologie ihren Betrieb auf, die bisher in der Schlossber­gklinik in Oberstaufe­n angesiedel­t war. Eine Handvoll Patienten wird zum Stichtag von dort auch nach Lindenberg verlegt. Beide Häuser gehören zur Gruppe der Rotkreuzkl­iniken.

Mit 18 Betten geht es nächste Woche auf der neuen Station los, 20 weitere werden einen Monat später folgen. Damit erhöht sich die Bettenzahl des seit 1963 bestehende­n AkutKranke­nhauses auf rund 180. „Wir wollen diesen Standort dauerhaft stärken“, sagt Geschäftsf­ührer Thomas Pfeifer. Um Platz für die AkutOnkolg­ie zu machen, wurden Büros in Container ausgelager­t – auch das des Geschäftsf­ührers. „Ich bin sehr zufrieden mit der Projektabw­icklung. Alle Mitarbeite­r, die daran be- teiligt waren, haben sich ein Bein ausgerisse­n.“

Der neue Akut-Bereich ist auf zwei Stationen im zweiten und dritten Stock aufgeteilt. Beide sind früher bereits zu medizinisc­hen Zwecken genutzt worden: eine als Kinderstat­ion, die andere für die Chirurgie. Zuletzt waren dort Büros untergebra­cht. Diese mussten ausziehen, um Platz für die 38 Betten zu machen. Alle Zimmer werden oder wurden renoviert, erhalten beispielsw­eise breitere Badezimmer­türen und TV- und Telefon-Anschluss. Prinzipiel­l sind drei Betten pro Zimmer Standard, es ist aber auch Ein- oder Zwei-Bett-Belegung möglich. Dabei handelt es sich um elektronis­che Pflegebett­en, die die Klinik für rund 150 000 Euro angeschaff­t hat. Insgesamt kosten die neue Station und die angemietet­en Container rund eine halbe Million Euro, die aus Eigenmitte­ln finanziert werden.

Die Büro-Container sind eine Übergangsl­ösung. Denn das Krankenhau­s soll räumlich erweitert werden. Umfang und genauer Zeitpunkt sind noch offen. Das muss unter anderem mit der Regierung abgesproch­en werden, weil es bis zu 80 Prozent Förderung gibt. Pfeifer ließ aber durchblick­en, dass die Klinik mit einem zweistelli­gen Millionenb­etrag rechnet. Langfristi­g sollen auch alle Zimmer modernisie­rt und von Drei- auf ZweiBett-Standard umgestalte­t werden. Weitere strukturel­le Änderungen sollen den Ablauf effiziente­r gestalten, beispielsw­eise soll der Aufwachrau­m künftig auf der gleichen Etage wie der OP-Bereich sein.

Geschäftsf­ührer Thomas Pfeifer

26 Mitarbeite­r aus Oberstaufe­n

In der Akut-Onkologie in Lindenberg werden 26 Mitarbeite­r beschäftig­t sein, die bisher in Oberstaufe­n tätig waren. Ursprüngli­ch hatte die Klinik mit 46 gerechnet. Doch zehn bleiben in anderer Tätigkeit in der Schlossber­gklinik. Zehn weitere haben laut Klinikleit­ung von sich aus gekündigt, sind in den Vorruhesta­nd gegangen oder abgefunden worden. Wie Pflegedire­ktorin Gaby FischerRen­g betont, wird das Team aus Oberstaufe­n zusammenbl­eiben und auch die gleichen Dienstzeit­en haben wie bisher. Es sei aber möglich, dass das Personal innerhalb der Abteilunge­n wechselt.

Eine, die den Umzug schon hinter sich hat, ist Ulrike Markusch. Die Leiterin der Psychoonko­logie sieht in der Neuaufteil­ung von Akut- und Reha-Bereich Vorteile. Rehapatien­ten, die den Krebs hinter sich gelassen haben, fänden in Oberstaufe­n eine entspannte­re Atmosphäre vor und würden nicht mehr so direkt mit der Krankheit konfrontie­rt werden. Und der neue Akut-Bereich in Lindenberg („er ist sehr schön geworden, ich fühle mich wohl“) habe eine deutlich bessere Anbindung an die Fachabteil­ungen, beispielsw­eise kurze Wege zur Chirurgie. Das sei für die Patienten von großem Vorteil.

„Wir wollen diesen

Standort dauerhaft stärken.“

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FOTO: SCHWERTFIR­M Die Büro-Container bei der Rotkreuzkl­inik Lindenberg.

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