Das Krankenhaus Lindenberg wächst
In der Rotkreuzklinik geht nächste Woche die neue Akut-Onkologie in Betrieb
LINDENBERG - In den grauen BüroContainern im Innenhof befinden sich 18 voll ausgestattete Arbeitsplätze. Sie sind das sichtbarste Zeichen der Neuausrichtung des Lindenberger Krankenhauses. Die Rotkreuzklinik wächst: Am 1. April nimmt die neue Akut-Onkologie ihren Betrieb auf, die bisher in der Schlossbergklinik in Oberstaufen angesiedelt war. Eine Handvoll Patienten wird zum Stichtag von dort auch nach Lindenberg verlegt. Beide Häuser gehören zur Gruppe der Rotkreuzkliniken.
Mit 18 Betten geht es nächste Woche auf der neuen Station los, 20 weitere werden einen Monat später folgen. Damit erhöht sich die Bettenzahl des seit 1963 bestehenden AkutKrankenhauses auf rund 180. „Wir wollen diesen Standort dauerhaft stärken“, sagt Geschäftsführer Thomas Pfeifer. Um Platz für die AkutOnkolgie zu machen, wurden Büros in Container ausgelagert – auch das des Geschäftsführers. „Ich bin sehr zufrieden mit der Projektabwicklung. Alle Mitarbeiter, die daran be- teiligt waren, haben sich ein Bein ausgerissen.“
Der neue Akut-Bereich ist auf zwei Stationen im zweiten und dritten Stock aufgeteilt. Beide sind früher bereits zu medizinischen Zwecken genutzt worden: eine als Kinderstation, die andere für die Chirurgie. Zuletzt waren dort Büros untergebracht. Diese mussten ausziehen, um Platz für die 38 Betten zu machen. Alle Zimmer werden oder wurden renoviert, erhalten beispielsweise breitere Badezimmertüren und TV- und Telefon-Anschluss. Prinzipiell sind drei Betten pro Zimmer Standard, es ist aber auch Ein- oder Zwei-Bett-Belegung möglich. Dabei handelt es sich um elektronische Pflegebetten, die die Klinik für rund 150 000 Euro angeschafft hat. Insgesamt kosten die neue Station und die angemieteten Container rund eine halbe Million Euro, die aus Eigenmitteln finanziert werden.
Die Büro-Container sind eine Übergangslösung. Denn das Krankenhaus soll räumlich erweitert werden. Umfang und genauer Zeitpunkt sind noch offen. Das muss unter anderem mit der Regierung abgesprochen werden, weil es bis zu 80 Prozent Förderung gibt. Pfeifer ließ aber durchblicken, dass die Klinik mit einem zweistelligen Millionenbetrag rechnet. Langfristig sollen auch alle Zimmer modernisiert und von Drei- auf ZweiBett-Standard umgestaltet werden. Weitere strukturelle Änderungen sollen den Ablauf effizienter gestalten, beispielsweise soll der Aufwachraum künftig auf der gleichen Etage wie der OP-Bereich sein.
Geschäftsführer Thomas Pfeifer
26 Mitarbeiter aus Oberstaufen
In der Akut-Onkologie in Lindenberg werden 26 Mitarbeiter beschäftigt sein, die bisher in Oberstaufen tätig waren. Ursprünglich hatte die Klinik mit 46 gerechnet. Doch zehn bleiben in anderer Tätigkeit in der Schlossbergklinik. Zehn weitere haben laut Klinikleitung von sich aus gekündigt, sind in den Vorruhestand gegangen oder abgefunden worden. Wie Pflegedirektorin Gaby FischerReng betont, wird das Team aus Oberstaufen zusammenbleiben und auch die gleichen Dienstzeiten haben wie bisher. Es sei aber möglich, dass das Personal innerhalb der Abteilungen wechselt.
Eine, die den Umzug schon hinter sich hat, ist Ulrike Markusch. Die Leiterin der Psychoonkologie sieht in der Neuaufteilung von Akut- und Reha-Bereich Vorteile. Rehapatienten, die den Krebs hinter sich gelassen haben, fänden in Oberstaufen eine entspanntere Atmosphäre vor und würden nicht mehr so direkt mit der Krankheit konfrontiert werden. Und der neue Akut-Bereich in Lindenberg („er ist sehr schön geworden, ich fühle mich wohl“) habe eine deutlich bessere Anbindung an die Fachabteilungen, beispielsweise kurze Wege zur Chirurgie. Das sei für die Patienten von großem Vorteil.
„Wir wollen diesen
Standort dauerhaft stärken.“