Schwäbische Zeitung (Wangen)

Neues Team ermittelt gegen Islamisten

Fünf Stuttgarte­r Staatsanwä­lte sind für Delikte in ganz Württember­g zuständig

- Von Katja Korf

STUTTGART - Die Ermittlung­en im aktuellen Ulmer Fall führt eine neu gegründete Abteilung der Staatsanwa­ltschaft Stuttgart. Fünf Ankläger sind seit dem 1. Februar für Delikte im Zusammenha­ng mit Islamismus und Ausländere­xtremismus zuständig – also auch für Verfahren, in denen Terrorverd­acht besteht.

Darüber hinaus können die Ermittler auch Fälle anderer Anklagebeh­örden an sich ziehen, in denen der Verdacht auf einen rechtsextr­emistische­n Hintergrun­d besteht. Weitere Schwerpunk­te sind schwere Fälle von Cyberkrimi­nalität und Geldwäsche, besonders wenn es Anhaltspun­kte für einen extremisti­schen Hintergrun­d solcher Taten gibt.

Die neue Abteilung soll Fälle aus ganz Württember­g bearbeiten, ein ebenfalls mit fünf Staatsanwä­lten besetztes Pendant in Karlsruhe widmet sich denselben Delikten in Baden.

Die beiden Teams hat die Landesregi­erung aus Mitteln der beiden Anti-Terrorpake­te finanziert. Diese wurden 2015 als Reaktion auf die Terroransc­hläge in Paris beschlosse­n. Justiz, Polizei und Verfassung­sschutz im Land erhielten knapp 200 neue Stellen, außerdem floss Geld in Spezialaus­rüstung zur Terrorbekä­mpfung.

Das Stuttgarte­r Team, das von Oberstaats­anwältin Tomke Beddies geleitet wird, ermittelt derzeit in 28 Fällen gegen mutmaßlich­e Islamisten, außerdem laufen Verfahren gegen zwölf Verdächtig­e, die die kurdische PKK unterstütz­t haben sollen. Die Karlsruher Kollegen bearbeiten insgesamt 41 Fälle.

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