Drogen-Ermittlungen gegen Volker Beck eingestellt
Grünen-Politiker zahlt 7000 Euro Strafe
BERLIN (dpa) - Gut sechs Wochen nach dem Drogenfund bei ihm kann der Grünen-Politiker Volker Beck aufatmen: Die Berliner Staatsanwaltschaft hat das Ermittlungsverfahren wegen geringer Schuld eingestellt. „Mein Verhalten war falsch, und es war dumm“, sagte der Bundestagsabgeordnete, der eine Strafe von 7000 Euro zahlen musste, am Mittwoch. „Das tut mir leid.“
Die Berliner Polizei hatte am 1. März in einem Kneipenviertel der Hauptstadt 0,6 Gramm einer „betäubungsmittelverdächtigen Substanz“bei dem 55-Jährigen gefunden – nach dpa-Informationen war es Crystal Meth, ein synthetisches Rauschgift mit aufputschender Wirkung. Der Bundestag hob Becks Immunität auf, so dass offiziell ermittelt werden konnte. Er trat von seinen Ämtern in der Fraktion zurück, behielt aber sein Bundestagsmandat.
Zu seiner politischen Zukunft äußerte sich Beck am Mittwoch nicht: Er werde jetzt erst einmal mit seiner Fraktion und seiner Partei reden. Aus Becks Umfeld hieß es, er strebe nicht an, wieder innenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion zu werden. Ob er wieder religionspolitischer Sprecher werde, müsse die Grünen-Fraktion entscheiden, sagte ein Vertrauter.
Die vergangenen Wochen hätten ihm gezeigt, dass die ihm nahestehenden Menschen und seine Gesundheit ihm wichtig seien, sagte Beck. „Dem will ich gerecht werden.“Sein Arzt rate ihm, die Arbeit „allenfalls stundenweise“wieder aufzunehmen. Mit seiner viel zitierten Aussage, er habe sich schon immer für eine liberale Drogenpolitik eingesetzt, habe er sich nicht über das Gesetz stellen wollen, betonte der Grüne in seinem kurzen Statement. Er habe damit auch nicht Drogenkonsum verharmlosen wollen.
Über die Ermittlungen will Beck sich nicht weiter öffentlich äußern. Auch für Bundestagsabgeordnete gelte das Recht zu schweigen und das Recht auf Privatsphäre, sagte er.
Der grüne Fraktionsvorsitzende Anton Hofreiter erklärte, er freue sich, dass das Verfahren eingestellt worden sei. Er hoffe nun darauf, Beck „schnell wieder in der Fraktion begrüßen zu können“. Die Grünen würden nun gemeinsam mit Beck beraten, in welcher Funktion „er diese Arbeit für uns fortsetzen wird“.