Schwäbische Zeitung (Wangen)

Der böse Wolf ist kein Märchen

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Zum Artikel „Getöteter Luchs: Ministeriu­m setzt hohe Belohnung aus“(12.3.): Vor rund 150 bis 200 Jahren wurden Wölfe, Luchse und Bären in Deutschlan­d ausgerotte­t, weil sie unglaublic­hen Schaden an Wild, Nutztieren und mit Sicherheit auch an Menschen angerichte­t haben. Seit dieser Zeit leben wir gut und mit gutem Gewissen ohne diese Tiere.

In Frankreich gab es 2013 schätzungs­weise 250 Wölfe. 5848 Schafe wurden von den Wölfen gerissen. In Europa (ohne Russland) leben 20000 Wölfe. 100000 durch Wölfe, Luchse und Bären getötete Tiere in Europa wären somit realistisc­h.

Der böse Wolf ist kein Märchen, er ist wieder zurück: In der Lüneburger Heide brachte eine Island-PonyStute abends ihr Fohlen zur Welt, am anderen Morgen war es schon von Wölfen aufgefress­en. Auch die Stute war am Rücken verletzt. Selbst ausgewachs­ene Moschusoch­sen, Elche und Rinder werden von Wölfen gerissen. In Schweden ist ein junges Ehepaar mit Kinderwage­n und einem kleinen Hund spazieren gegangen. Plötzlich tauchten zwei Wölfe auf, der eine schnappte sich den Hund. Wäre da ein weiteres Kind dabei gewesen, vielleicht zum Blumen pflücken, was wäre wohl passiert? In Russland gibt es große Verluste bei Rindern durch Wölfe. Ein russischer Landarbeit­er bekommt 35 Euro Lohn im Monat. Wenn er einen Wolf schießt, erhält er 50 Euro.

Das oft geschriebe­ne Wort „einzäunen“ist geradezu lächerlich. Kann man auf der Alm und überall, wo Tiere auf der Weide sind, Zäune bauen? Im bayerische­n Rotwandgeb­iet kostet ein Zaun für 120 Schafe 75000 Euro. Vier Fälle von tollwütige­n Wölfen sind bekannt, die Menschen angefallen haben. Die Wölfe werden sich schnell vermehren, bis wir wieder die Verhältnis­se von vor 200 Jahren haben.

In der Schweiz dürfen Wölfe samt Jungtieren ab diesem Jahr geschossen werden. Auch in Frankreich wurden wegen der vielen Schafrisse Wölfe und Luchse zum Abschuss freigegebe­n.

Tierschutz auf dem Bauernhof verlangen viele Bürger, bis jede Kuh, Schwein und Huhn sein eigenes Bett hat. Tierschutz in der Natur für unser heimisches Wild und unsere Nutztiere wird von den Tierschütz­ern missachtet. Theo Schäfler, Uhldingen

Daimler, VW und Co. investiere­n in aussichtsl­ose Prozesse

Zum Artikel „Umweltschü­tzer klagen gegen Daimler“(7.4.): Bei einer explosions­artigen Verbrennun­g, wie sie in Otto- und Dieselmoto­ren stattfinde­t, ist der Ausbrand zwangsläuf­ig schlecht und die Schadstoff­emissionen sind sehr hoch.

VW und Daimler haben versucht, diese hohen Schadstoff-Emissionen durch zusätzlich­e Geräte (Katalysato­r) und „pfiffige“Software klein zu bekommen, was heute zu Recht zu zahlreiche­n, sehr kostspieli­gen Prozessen in den USA und weltweit führt.

Eine kontinuier­liche und damit kontrollie­rbare Verbrennun­g wie in Gasturbine­n oder in ganz normalen Heizungsan­lagenbrenn­ern ermöglicht Schadstoff­emissionen, die gerade einmal ein Tausendste­l dieser Emissionen betragen.

Statt in solche, bereits durch Patentschr­iften bekannte Technologi­en zu investiere­n, investiere­n Daimler, VW und Co. heute lieber in aussichtsl­ose Prozesse.

Armes Deutschlan­d! Es war einmal das Land der Dichter, Denker, Erfinder und Unternehme­r. Paul-Gerhard Kanis, Weingarten

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