Lebenslänglich für Mord auf Stuttgarter Pragfriedhof
Landgericht hegt aufgrund zahlreicher Indizien keinen Zweifel an der Schuld des 30-jährigen Angeklagten – Motiv bleibt offen
STUTTGART - Alle Spuren führten zum Angeklagten S., auch wenn dieser bis zuletzt seine Unschuld beteuert hatte. Das Landgericht Stuttgart hat den 30-jährigen Hilfskoch und Hobby-Pianisten am Mittwoch wegen Mordes an der 21-jährigen Lena zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt. Sie starb in der Nacht des 9. Septembers vergangenen Jahres auf dem Stuttgarter Pragfriedhof. Regungslos nahm S. im Gerichtssaal das Urteil hin.
„Wir sind froh über das Urteil“, erklärt Lenas Mutter nach der Verhandlung, „aber kein Urteil kann Lena das Leben wieder schenken“. In ihrer zitternden Hand hält sie ein Foto ihrer Tochter, die sie und ihr Mann direkt nach der Geburt adoptiert hatten. „Lena hat im Friedwald an unserem Familienbaum ihre letzte Ruhestätte“, ergänzt der Vater der ermordeten jungen Frau, noch immer ist seine Stimme brüchig. Kurz zuvor war Richter Wolfgang Hahn in der Urteilsbegründung detailliert auf die Gewalt eingegangen, die Lena in der Nacht ihres Todes auf dem Pragfriedhof erleiden musste. Da konnte sich der Vater nicht mehr beherrschen, er schluchzte bitterlich.
Richter Hahn zeichnete die Geschehnisse der Nacht nach. Demnach habe sich Lena mit S. nachts am Stuttgarter Hauptbahnhof getroffen. Sie kannten sich, seitdem Lena 2012 mit seinem Bruder liiert gewesen war. Bis zu einem Dachstuhlbrand hatten die beiden vergangenes Jahr einige Monate zusammen gewohnt. Eine intime Beziehung führten sie aber zu keiner Zeit. In dieser Nacht habe S. sie aus der elterlichen Wohnung nach Stuttgart gelockt, um eine mögliche neue gemeinsame Wohnung anzuschauen.
Erstickt und verblutet
Stattdessen habe er die arg- und wehrlose Frau auf dem Pragfriedhof getroffen, wo er mit einem schweren Keramikübertopf immer wieder auf Lenas Gesicht und Kopf eingeschlagen habe. Als das Gefäß zerbrochen war, habe er auf die junge Frau eingetreten und sich auf sie gekniet, bis sie erstickt und verblutet war.
„Wir sind überzeugt, dass der Angeklagte der Täter war“, sagte Hahn und nannte eine Reihe von Indizien: So fanden die Ermittler unter Lenas Leiche Knöpfe, die von einem Hemd von S. stammten. An besagtem Hemd war Lenas Blut, an einem Schuh des Angeklagten Fasern vom Halstuch, das Lena in ihrer Todesnacht getragen hatte. An einer Scherbe des Keramiktopfes fanden sich DNA-Spuren von S.
Den Erklärungen von S. hatte die neunte Schwurgerichtskammer keinen Glauben geschenkt. S. selbst hatte erklärt, auf dem Friedhof gewesen zu sein. Die Knöpfe habe er im Gerangel mit drei Jugendlichen auf dem Friedhof verloren und sei danach gegangen. Richter Hahn dazu: „Es gibt keine Anhaltspunkte, die auf einen anderen Täter hinweisen.“
„Es ist eine enorme Vielfalt an Indizien, die nur einen Schluss zulassen: Der Angeklagte ist der Täter“, erklärte Hahn. Dabei fehle es an etwas Gravierendem: „Wir können kein Motiv feststellen. Das müssen wir offen lassen.“
Voll schuldfähig
Trotz einer Persönlichkeitsstörung – S. war eine Zeit lang in der Psychiatrie in Bad Schussenried – sei der Angeklagte laut eines psychiatrischen Gutachtens zum Zeitpunkt des Mordes voll schuldfähig gewesen. Da das Gericht von Heimtücke ausgeht, lautete das Urteil auf Mord und nicht auf Totschlag. Richter Hahn berichtete, dass S. keine Gefühlsregung gezeigt und keine Nachfrage gestellt hatte, als Polizisten ihm damals von Lenas Tod berichteten. Auch das Urteil nahm er ohne jegliche Reaktion zur Kenntnis. Jérôme Bauer, der Pflichtverteidiger von S., kündigte nach dem Urteilsspruch Revision an. Der neue „Alarm für Cobra 11“-Star
Daniel Roesner
(32, Foto: dpa) lebt lieber auf dem Wasser als an Land – und hat sich ein Schiff zugelegt. „Der Gedanke, den Strand für eine richtig lange Zeit zu verlassen und in einer normalen Wohnung zu leben, hat mich fast umgebracht“, sagte der Schauspieler dem Magazin „Bunte“. Roesner zog für die Dreharbeiten der RTL-Actionserie nach Köln. Zuvor lebte er viele Jahre in den USA bei Malibu am Strand. Er habe sich ein altes Stahlschiff gekauft und ankere damit im Rheinhafen. „Dieses Gefühl, abends über den Steg auf mein Boot zu laufen, ist großartig.“Roesner spielt in der neuen Staffel den Autobahnpolizisten Paul Renner, der an der Seite von Semir Gerkhan (Erdogan Atalay) spektakuläre Fälle löst. (dpa)