Weiteres Opfer von Zugunglück bei Bad Aibling gestorben
BAD AIBLING (dpa) - Ein weiteres Opfer des Zugunglücks von Bad Aibling ist gut zwei Monate nach dem katastrophalen Zusammenstoß gestorben. Der 46-Jährige aus dem Landkreis Rosenheim erlag am Mittwoch in einem Münchner Krankenhaus seinen schweren Verletzungen, wie die Polizei mitteilte. Damit erhöht sich die Zahl der Todesopfer auf zwölf.
Nahezu zeitgleich wurde bekannt, dass Bahn-Bedienstete ihre Privathandys bei der Arbeit nur nutzen dürfen, wenn ihre Tätigkeit dies unbedingt erfordert. Das geht aus den Dienstvorschriften für Fahrdienstleiter der Deutschen Bahn hervor. Der Gebrauch eines Mobiltelefons für Computerspiele während der Arbeit ist ausdrücklich verboten. Dies gelte auch für Fernsehund Radiogeräte.
Der Fahrdienstleiter von Bad Aibling hatte unmittelbar vor dem Unglück auf seinem Smartphone gespielt, wie die Ermittler am Vortag mitgeteilt hatten. Beim Zusammenstoß der beiden MeridianNahverkehrszüge auf der Linie zwischen Rosenheim und Holzkirchen waren am 9. Februar auch mehr als 80 Menschen teils lebensgefährlich verletzt worden. Der Fahrdienstleiter hatte den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zufolge beide Züge gleichzeitig auf den eingleisigen Streckenabschnitt geschickt. Es kam zum Frontalzusammenstoß. Zudem soll der Mann beim Auslösen eines Notrufs die falsche Taste erwischt haben, sodass die Warnung nicht bei den beiden Lokführern ankam.
Der Fahrdienstleiter von Bad Aibling sitzt seit Dienstag in Untersuchungshaft. Gegen den 39-Jährigen wird wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt.