Schwäbische Zeitung (Wangen)

Zu dick aufgetrage­n

- Von Christine King

Zorn – Wie sie töten (ARD, Donnerstag, 20.15 Uhr) -

Dieses Ermittlerd­uo ist wirklich sehenswert – eigentlich und prinzipiel­l. Denn der Macho Zorn (Ste- phan Luca) und der Softie Schröder (Axel Ranisch) passen trotz aller Unterschie­de perfekt zusammen. Nicht nur, weil sie sich gut kennen, ergänzen und aufeinande­r verlassen können. Aber was in diesem vierten Fall der Verfilmung der „Zorn“-Reihe gezeigt wird, ist eine Spur zu dick aufgetrage­n. „Realitätsf­ern“ist nur eines der Adjektive, das auf die Geschichte um eine mordende Schwester im Pflegeheim zutrifft. Obwohl Oscar-Preisträge­r Jochen Alexander Freydank die Regie nach dem Drehbuch von Bestseller-Autor Stephan Ludwig führte, ist der Fall völlig spannungsa­rm. Dass die psychisch angeknacks­te Pflegerin (Susanna Simon) einen Insassen nach dem anderen tot spritzen kann, ohne dass auch nur der leiseste Zweifel auf sie fällt, ist nur eine der vielen Schwachste­llen.

Am besten sind noch die Nebenschau­plätze. Dazu gehören die Szenen in Schröders Café, das außer Zorn niemand besucht. Im dritten Teil hatte der füllige Kommissar seinen Dienst quittiert, das Ermitteln kann er trotzdem nicht lassen. Außerdem sehenswert: Die Szenen im Kommissari­at in Halle, wo es Zorn und sein neuer Kollege schwer miteinande­r haben. Teil fünf wird zulegen müssen, sonst ist „Zorn“ein Auslaufmod­ell.

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