Beck sieht Nachteile wegen Lage und Lärm
Ehemaliger Wangener Gästeamtsleiter ist gegen mögliche Verlegung des Wohnmobilstellplatzes im Vorderen Ebnet
WANGEN - Die von Seiten der Stadt ins Gespräch gebrachte, mögliche Verlegung des Wohnmobilstellplatzes vom Vorderen Ebnet auf ein Gelände am Südring stößt auf Kritik. So sieht der frühere Gästeamtsleiter und langjährige Stellplatz-Betreuer Peter Beck in dem ins Auge gefassten, neuen Standort viele Nachteile und plädiert dafür, den Status quo mit einigen Änderungen beizubehalten. Die Stadtplaner verweisen darauf, dass eine Entscheidung über die Zukunft des Stellplatzes frühestens in drei Jahren fällt.
Der Gedanke, den Wohnmobilstellplatz im Vorderen Ebnet irgendwann einmal zu verlegen, ist nicht neu. Die Option, dass ein möglicher neuer Standort auf einem von der Stadt erworbenen Gelände am Südring sein könnte, stellte OB Michael
„Wir müssen es schaffen, die aktuelle Parksituation in den Griff zu kriegen.“
Gästeamtsleiterin Belinda Unger
Lang beim jüngsten Bürgerspaziergang übers künftige Landesgartenschau-Gelände dar. Auch im Arbeitskreis zur Laga 2024 und im Gemeinderat wurde diese Idee bereits kommuniziert. Und wie das meistens ist mit Denkanstößen: Sobald sie öffentlich gemacht sind, melden sich erste Befürworter oder Bedenkenträger zu Wort.
Zu letzteren gehört Peter Beck. Der frühere Gästeamtsleiter, Gründer und langjährige Betreuer des Wohnmobilstellplatzes, sieht eine Verlegung hinter den Bahndamm äußerst kritisch. Weil Wohnmobilgäste überwiegend im Seniorenalter und deshalb oft nicht mehr gut zu Fuß seien, scheuten sie den weiteren Weg in die Altstadt, blieben nur über Nacht, wodurch die Kaufkraft im Wangener Zentrum einbrechen würde. Die Nähe zu den Bahnschienen und zur Umgehungsstraße sorge zudem für mehr Lärm, die Ausfahrt der teilweise riesigen und deshalb langsamen Wohnmobile in der Südring-Kurve für eine zusätzliche Gefahr. Und: Die Nähe zu Flüchtlingsund Obdachlosenunterkünften sowie zum Landfahrerplatz wirke für Wohnmobilgäste wenig anziehend.
Darum erneuert Beck seine Vorschläge für einen Umbau des bisherigen Standorts. „Der linke Stellplatz auf der Seite der Wohnsiedlung sollte erhalten und um eine Parkreihe auf der früheren Zirkuswiese erweitert werden“, schreibt der einstige Gästeamtsleiter in einer Mail, die auch an die Stadtverwaltung ging. Die bisherige Sträucherreihe solle entfernt und hinter die letzte Reihe als Abgrenzung zu den Sportplätzen gepflanzt werden. Der Kinderspielplatz solle bleiben und die rechte Seite des Stellplatzes nur noch als PKWParkplatz für Nutzer der Gehrenberg-Sportanlagen genutzt werden.
Das Zuparken der Wohnmobilsportplätze durch Sportler vor allem im Sommer sieht Belinda Unger aktuell als das Hauptproblem. „Wir müssen es schaffen, die Parksituation in den Griff zu kriegen“, sagt die Gästeamtsleiterin. Dies sei die eigentliche Diskussion, die man beim Wohnmobilstellplatz derzeit führen müsse. Eine mögliche Verlegung stehe, wenn überhaupt, erst in einigen Jahren zur Disposition, wenn die Planungen zur Landesgartenschau konkreter würden.
Stadtnah und ruhig = optimal
Nachvollziehen könnte Unger die Bedenken Becks, wenn eine Verlegung des Stellplatzes Richtung Südring unmittelbar bevorstünde. „Der jetzige Platz ist stadtnah und ruhig, das ist optimal, und das sollte ein anderer Platz natürlich auch bieten“, so die Gästeamtsleiterin. Und: „Das letzte, was wir machen würden, ist die Gäste zu vergraulen.“
Die Bedenken zur Idee eines neuen Wohnmobilstellplatzes am Südring sieht Melanie Griebe unaufgeregt. Aktuell zeigen die Skizzen der Stadtplanerin auf dem Areal des jetzigen Wohnmobilstellplatzes eine Art „Bürgergärten“, mit einem Spielplatz, der in die Landesgartenschau integriert ist. Der derzeitige Sandplatz „Rote Erde“ist als Parkplatz deklariert, der neue Womo-Stellplatz ist auf dem Grundstück zwischen Argen, Bahndamm und Südring angedeutet. Aber, so Griebe: „Die Pläne sind im Fluss, es wird viel diskutiert. Was mit dem Wohnmobilstellplatz passieren wird, entscheidet sich frühestens in drei Jahren.“