Ein Klima des Vertrauens entsteht
Kristina Gunzelmann vom zugehender Sozialdienst berichtet über ihre Arbeit
WANGEN - „Der zugehende Sozialdienst hat sich weiter stabilisiert und etabliert.“Dies berichtete Kristina Gunzelmann unlängst den Mitgliedern des Wangener Verwaltungsausschusses. Froh war die Sozialarbeiterin, dass sie sich jetzt mehr um die Obdachlosen und sozial Schwachen kümmern kann.
Im vergangenen Oktober wurde die Stelle des zugehenden Sozialdienstes von 80 auf 100 Prozent aufgestockt. Für Kristina Gunzelmann, seit vier Jahren in diesem Bereich für die Stadt Wangen tätig, heißt das: mehr Zeit, mehr Beratung, mehr Unterstützung. In Zahlen: Mit insgesamt 88 Einzelfällen, also Menschen, die eine längerfristige Begleitung brauchen, hatte Gunzelmann in 2015 zu tun – 33 mehr als im Vorjahr. Zudem verzeichnete sie 46 sogenannte Kurzkontakte. „Bei der Einzelfallhilfe hilft das Quartiersbüro im Auwiesenweg enorm“, so Kristina Gunzelmann.
Was bei der Arbeit ebenfalls helfe, sei die gute Vernetzung mit anderen Institutionen wie Ämtern, Polizei, Ärzten oder Beratungsstellen. „Das hat sich alles stabilisiert“, berichtete die Sozialarbeiterin. Es sei ein Klima der Unterstützung geschaffen worden, das den Hilfesuchenden Mut mache. Ein positives Ergebnis: Es sei ruhig geworden in den Einzelunterkünften im Auwiesenweg 41 und 43, die Konflikte seien selten geworden, und durch den regelmäßigen Putzdienst habe sich die Hygiene in beiden Gebäuden wesentlich verbessert. Grundsätzliche Probleme bei der Wohnungssuche gebe es aber weiterhin: „Das ist für die Bewohner sehr belastend.“
Kristina Gunzelmann berichtet auch über den Stand der Dinge bei diversen Projekten: Für „Freelatic“zur Gewaltprävention wird ein neuer Termin gesucht, für „Kunst verbindet grenzenlos“eine weitere Förderung. Der Mädchentreff in Kooperation mit dem Jugendhaus geht ins zweite Jahr, das Kürbisschnitzen hat bereits „Tradition“. Der „blühende Auwiesenweg“soll weitergehen, im Elterncafé finden regelmäßige Angebote statt.
Für die Entwicklung im Quartier zog Kristina Gunzelmann ein insgesamt positives Fazit: „2015 wurde erneut spürbar, dass durch Gespräche und Kontakt zunehmend Vertrauen entsteht.“Gunzelmann wies im Verwaltungsausschuss aber auch augenzwinkernd darauf hin, dass ihr im Quartiersbüro im Auwiesenweg in 2017 ebenfalls die „Obdachlosigkeit“drohe. Hintergrund: Die Baugenossenschaft plant in diesem Bereich, Gebäude abzureißen und neu zu bauen. Verwaltung und Räte waren sich jedoch einig, dass man für das Büro einen neuen und geeigneten Standort finden werde. Einig war man sich auch darüber, dass mit Kristina Gunzelmann „die richtige Frau an der richtigen Stelle“tätig sei.