Längere Bauarbeiten – und auch noch teurer?
Seit einem Jahr gibt es aufgund einer Baustelle für Hochwasserschutz Verkehrsbehinderungen in Kempten
KEMPTEN (jan) - Wie lange noch? Die Baustelle für den Hochwasserschutz Bachtelbach wurde im April vergangenen Jahres eingerichtet und führt seitdem ständig zu Verkehrsbehinderungen. Derzeit ist die Lenzfrieder Straße gesperrt.
ÖDP-Stadtrat Michael Hofer hat erfahren, dass die Arbeiten dem Zeitplan hinterherhinken und fordert mit einem Brief Auskunft in der Stadtratssitzung kommende Woche: „Wann ist ein Ende der Verkehrsbehinderungen absehbar?“
Kemptens Baureferent Tim Oliver Koemstedt legt sich nicht fest, sagt: „Wir sind weitgehend im Zeitplan“, im Juni könnte die Sache erledigt sein. Er spricht von „vielleicht ein paar Wochen Verzögerung“.
Stadtrat Hofer geht es nicht nur um die freie Fahrt auf der viel befahrenen Füssener Straße und der Lenzfrieder Straße. Ihm geht es auch ums Geld. 2,85 Millionen Euro Tim Oliver Koemstedt, Baureferent
sollte der Kanalbau samt dazu gehöriger Straßenarbeiten kosten. „Gut drei Millionen Euro“seien schon zusammengekommen, noch nicht eingerechnet Kosten für einen Hydraulikbau, die Straßendecken im Bereich der aufgerissenen Straßen, einen Durchlass unter der Bachtelmühlstraße sowie eine Durchflusserweiterung des Baches bei der Bachtelmühle. Die Befürchtung: Statt 2,85 Millionen Gesamtkosten bis vier Millionen. Auch hier fordert er eine konkrete Antwort. Der Baureferent konnte die Bedenken gestern spontan nicht ausräumen. „Wir werden bis zur Stadtratssitzung eine Antwort auf die Fragen haben.“
Aufregung wegen der Kosten für das Projekt gab es schon früher. Bei einer Ausschuss-Sitzung regte sich auch CSU-Fraktionschef Erwin Hagenmaier darüber auf, dass der Staat den so wichtigen Hochwasserschutz lediglich mit sechs Prozent der Investitionssumme bezuschusst. Viel mehr wäre herauszuholen gewesen, wenn die Stadt das Projekt anders geplant und sogenannte Rückhaltebecken für die Wassermassen gebaut hätte, sagt Hofer zum wiederholten Mal.
„Wir werden bis zur Stadtratssitzung eine Antwort auf die Fragen haben.“