Kultusministerin sieht Bedarf an Gemeinschaftsschulen fast gedeckt
STUTTGART (lsw) - Die Zahl der Gemeinschaftsschulen im Südwesten wird nach Ansicht der neuen Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) nicht mehr stark steigen. Zwar würden noch weitere Schulen beantragt. Aber es gebe nun fast 300 Gemeinschaftsschulen im Land. „Mit Sicherheit haben wir 90 Prozent des landesweiten Bedarfs erfüllt“, sagte Eisenmann. Zugleich verteidigte sie die Schulart gegen Kritik, die es zum Teil auch in ihrer eigenen Partei weiterhin gibt.
Im Landtagswahlkampf hatte die CDU die unter Grün-Rot eingeführte Gemeinschaftsschule heftig bekämpft. Grüne und CDU einigten sich dann aber in den Koalitionsverhandlungen, weitere Gemeinschaftsschulen zuzulassen und eine gymnasiale Oberstufe zu ermöglichen, wenn eine Mindestschülerzahl von 60 erreicht wird. Das war in der CDU umstritten. Eisenmann rechnet mit Diskussionen und Kontroversen über die Umsetzung der Pläne. Sie erinnerte aber daran, dass ihre Partei den Koalitionsvertrag mit überwältigender Mehrheit beschlossen habe.
„Die Gemeinschaftsschule ist zweifellos ein Thema, wo die Partei mit sich ringt“, sagte die bisherige Schulbürgermeister in Stuttgart. „Es gibt viele, die sagen, ich kann mit der Gemeinschaftsschule insgesamt nichts anfangen.“Aber wenn der Exodus bei den Werkrealschulen weitergehe, müsse man sich fragen, was die Alternativen seien. „Die Gemeinschaftsschule bietet natürlich mit den verschiedenen Abschlussmöglichkeiten eine Alternative.“Sie habe immer für einen ideologiefreien Umgang mit dieser Schulart geworben. „Für mich ist die Gemeinschaftsschule eine der weiterführenden Schularten mit einem bestimmten inhaltlichen und pädagogischen Konzept.“Bei Eltern gebe es durchaus einen Zuspruch, während er für die Werkrealschule sinke. Eisenmann hat das Kultusministerium von Andreas Stoch (SPD) übernommen.