Große Gesten und Worte der Nachkriegsgeschichte
Das Gedenken an die Schlacht von Verdun ist mit einer wichtigen Versöhnungsgeste verbunden: Am 22. September 1984 reichten sich Bundeskanzler Helmut Kohl und Frankreichs Präsident François Mitterrand dort über den Gräbern die Hand. Nur wenige andere historische Gesten sind so berühmt wie dieses Zeichen: 26. Juni 1963: „Ich bin ein Berliner.“Mit diesen Worten sichert US-Präsident John F. Kennedy den West-Berlinern nach dem Mauerbau die Solidarität der USA zu. 7. Dezember 1970: Kniefall von Warschau. Bundeskanzler Willy Brandt kniet am Ehrenmal für die Toten des Warschauer Ghettos nieder und verneigt sich damit tief vor allen Opfern des Nazi-Regimes. 7. Oktober 1979: Sozialistischer Bruderkuss. Leonid Breschnew und Erich Honecker, die Staatsund Parteichefs der Sowjetunion und der DDR, demonstrieren anlässlich des 30. Geburtstags der DDR bei den Feierlichkeiten in Ost-Berlin Einigkeit. Der Bruderkuss landet nach dem Zusammenbruch der DDR als Kunstwerk auf dem Mauerrest Berlins, der sogenannten „East Side Galery“. 12. Juni 1987: „Mr. Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer nieder!“US-Präsident Ronald Reagan hält an der West-Seite des Brandenburger Tores seine bedeutendste Rede: „Mr. Gorbatschow, öffnen Sie dieses Tor. Mr. Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer nieder!“, ruft er dem sowjetischen Staatschef zu. Zweieinhalb Jahre später fällt die Mauer. (dpa)