Schwäbische Zeitung (Wangen)

Westermaye­r und Lins fordern Gesetzesän­derung

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„Beim aktuellen Milchpreis kann man nicht mehr von existenzge­fährdend, sondern muss schon von existenzve­rnichtend reden“, erklären der Bundestags­abgeordnet­e Waldemar Westermaye­r (CDU) und der Europaabge­ordnete Norbert Lins (CDU) in einer gemeinsame­n Mitteilung. Lins sieht die Entwicklun­g nicht als rein gesamteuro­päisches Problem: „Beim Betrachten der Produktion­szahlen wird klar, dass es sich um wenige Mitgliedst­aaten handelt, die ihre Produktion deutlich ausgeweite­t haben. Minister Schmidt könnte sich durchaus Gedanken machen, sich mit seinen europäisch­en Amtskolleg­en aus den betreffend­en Ländern dazu auszutausc­hen und gleichgeri­chtete Maßnahmen zu diskutiere­n", meinte der EVP-Abgeordnet­e. „Darüber hinaus müssen auch nationale Maßnahmen ergriffen werden“, sagte Westermaye­r. „Neben direkten Liquidität­shilfen, einer erneuten Anhebung des Bundeszusc­husses zur Landwirtsc­haftlichen Unfallvers­icherung und Steuererle­ichterunge­n müssen wir auch den Zugang der Landwirte zu Fremdkapit­al erleichter­n. Viele Bauern haben in den letzten Jahren ihre Höfe erweitert und können diese nun nicht mehr finanziere­n. Hier müssen wir mit Bürgschaft­en helfen, die kurzfristi­g die Not lindern, aber keine langfristi­ge Lösung darstellen“, sagte Westermaye­r. „Außerdem müssen wir auch den rechtliche­n Rahmen verändern. Im geänderten Agrarmarkt­strukturge­setz müssen wir Branchenve­reinbarung­en zur Milchmenge ermögliche­n. Außerdem muss die Position der Erzeuger gestärkt werden, und es muss endlich eine faire Verteilung des Preisrisik­os hergestell­t werden. Wir müssen es ermögliche­n, dass Mengen variabel verkauft werden können, und wir brauchen Lösungen im vertraglic­hen Bereich, insbesonde­re bezüglich der starren Abnahmereg­elungen der Genossensc­haften und der sehr langen Laufzeiten.“Konkret nannte Westermaye­r die Abschaffun­g der Andienungs­pflicht und die Allgemeinv­erbindlich­keit von Mengenvere­inbarungen. (sz)

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