„Mister Sportschau“wird 75
Jahrzehntelang war Heribert Faßbender das Gesicht der ARD-Sportschau
KÖLN (dpa) - Heribert Faßbender schrieb Geschichte mit drei Worten. Mit der Floskel „N’Abend allerseits“begrüßte der Journalist und langjährige „Sportschau“-Chef jahrzehntelang seine Zuschauer. An diesem Montag feiert Faßbender seinen 75. Geburtstag.
„Als ich das zum ersten Mal gesagt habe, gab es viel Zuspruch“, berichtet Faßbender, der aus Ratingen bei Düsseldorf stammt. Fortan begrüßte er das TV-Publikum mit jenem Spruch, der sein Markenzeichen wurde und es bis heute geblieben ist. „Auf der Straße sprechen mich viele Leute an. Sie haben meinen Namen nicht sofort parat, der Satz fällt ihnen aber immer ein.“
Faßbender ist ein Kind der Fußball-Bundesliga. Als Jura-Student begann er seine Karriere 1963 beim Hörfunk des WDR. Später leitete er von 1979 bis 1982 das Funkhaus in Düsseldorf, ehe er die WDR-Programmgruppe Sport übernahm und Nachfolger von „Sportschau“-Chef Ernst Huberty wurde. Faßbender berichtete über acht WM- und neun EM-Turniere, Länderspiele, neun Olympische Spiele und moderierte mehr als 400-mal die ARD-„Sportschau“. Das brachte ihm den Beinamen „Mister Sportschau“ein. Und was macht der Jubilar zehn Jahre nach Ende seiner Dienstzeit samstags um 18 Uhr? „Am Pokalsamstag habe ich Golf gespielt. Ich gucke die,Sportschau’ hin und wieder, aber nicht immer“, sagt Faßbender.
Neben Fußball war Tennis seine zweite große Sport-Leidenschaft. 1985 kommentierte Faßbender das legendäre Davis-Cup-Match von Michael Westphal gegen den Tschechen Tomas Smid. Der Reporter konnte den damaligen ARD-Sportkoordinator kurz vor 20 Uhr davon überzeugen, das Marathon-Match über 5:29 Stunden auch im ARDAbendprogramm live zu zeigen. „Hinterher schrieb mir eine 80-jährige Dame, wie ich es schaffen konnte, so lange zu sprechen, ohne auf die Toilette gehen zu müssen“, erinnert sich Faßbender. Im vorgerückten Alter trat er etwas kürzer, kümmert sich um den journalistische Nachwuchs. Und spielt privat gerne Golf.