Letzte Hoffnung Petrischale
Ellas Entscheidung (ZDF, Mo., 20.15 Uhr) -
Präimplantationsdiagnostik als Vorlage für einen Fernsehfilm? Das Wort allein schon ist schwierig, viel mehr noch die Thematik. Das Ringen von Wissenschaftlern und Ethikern um den richtigen Weg ist bekannt. Seit Experten in der Lage sind, Leben in der Petrischale zu schaffen, kann auch vermeintlich Krankhaftes aussortiert werden. Genau darum geht es in diesem anrührenden, aber auch informativen Film von Kristin Derfler (Buch) und Brigitte Maria Bertele (Regie). Die beiden Schwestern Johanna (Anna Schudt) und Ella (Petra SchmidtSchaller) sind Trägerinnen des Duchenne-Gens, einer unheilbaren Erbkrankheit. Johannas Sohn Lennart (Joshua van Dalsum) sitzt mit zwölf Jahren bereits im Rollstuhl und wird zusehends schwächer. Die Familie ist rührend um ihn bemüht – und leidet. Ella und ihr Mann Markus (Christian Erdmann) möchten auch Kinder haben, doch die Angst vor der Krankheit ist groß. Deshalb entscheiden sie sich für eine angeblich risikofreie künstliche Befruchtung. Ihre Schwester ist entsetzt, wirft Ella vor, nie Gedanken bis zu Ende zu denken.
Dazu bietet dieser einfühlsame Film genügend Gelegenheit. Er legt die verschiedenen Argumentationsketten dar, liefert die Bilder aus dem Labor direkt in die Wohnzimmer, zeigt die Ängste und Hoffnungen der Betroffenen und gibt dem Unverständnis der Dorfbewohner Raum.