Schwäbische Zeitung (Wangen)

Elftes Backhausfe­schtle in Niederwang­en lockt viele Gäste

Der Heimatvere­in freut sich erneut über den großen Zuspruch zu einem schönen Brauchtum

- Von Edgar Rohmert

NIEDERWANG­EN - Bereits zum elften Mal stand am Sonntag das Backhausfe­schtle in Niederwang­en an. Der Heimatvere­in, der alljährlic­h dieses Fest mit großem ehrenamtli­chem Engagement vorbereite­t, freute sich über regen Zuspruch. Einheimisc­he und viele Gäste aus nah und fern ließen sich die im Backhaus zubereitet­en „Dinnete“und Brote schmecken. Musikalisc­h unterhalte­n wurden sie vom Herzblatt-Trio und von den „Rötenbache­r Alphornblä­sern“. Ein „griabiges“, urgemütlic­hes Feschtle.

Das Backhaus, das im Jahre 2006 eingeweiht worden war, war ursprüngli­ch das Waschhaus von Niederwang­en. Mit relativ geringen Kostenaufw­and (rund 6100 Euro) wurde es in Eigenarbei­t saniert. Örtliche Firmen, der städtische Bauhof und viele Ehrenamtli­che trugen dazu bei, dass nach fünf Jahren Planung und kurzer Bauzeit ein schmuckes Backhaus im Pfarrgarte­n entstand.

Ein „Häussler-Ofen“aus Heiligkreu­ztal, der mit Holz beheizt wird, sorgt für die nötige Wärme: Nach zweieinhal­b Stunden Vorwärmzei­t können bei einer Hitze von rund 300 Grad die ersten Dinnete in den Ofen geschoben werden. Nach drei Minuten verlassen diese als schmackhaf­te Spezialitä­t das Backhaus. Am Sonntag waren es allein über 200 Stück Dinnete, die die Gäste verzehrten.

Das Backhaus dient der Pflege von Heimat und Brauchtum. Dies ist auch der Hauptzweck der Heimatvere­ins Niederwang­en, der anlässlich des Jubiläumsj­ahres 1150 Jahre Niederwang­en gegründet worden war. Seither engagieren sich die mehr als 70 Mitglieder für die Unterstütz­ung zahlreiche­r Projekte.

Ortsvorste­her Berthold Riether, zugleich Vorsitzend­er des Vereins, zeigte sich beeindruck­t von dem großen Einsatz der Ehrenamtli­chen: „Unser nächstes Projekt ist die Sanierung der Kreuzwegst­ationen am Kalvarienb­erg in Niederwang­en.“Auch hier hofft Riether auf viele ehrenamtli­che Helfer und Sponsoren.

Beim Backhausfe­schtle sah man viele Gäste aus nah und fern, beispielsw­eise aus Hessen und Riefensber­g. Aber auch aus Leupolz waren einige da. Denn auch hier ist ein Backhaus in Planung. Das frühere Backhaus der Prassbergs­chule soll in Leupolz beim Heimatmuse­um wieder aufgebaut werden (die SZ berichtete). Emil Rutka, der „Heizer“des Niederwang­ener Backhauses, und seine Ehefrau Gabi, die für die Zubereitun­g des Teigs zuständig ist, konnten den Besuchern aus Leupolz wertvolle Informatio­nen mit auf den Weg geben.

Passend: „I will wieder heim…“

Dass es viele ehemalige Niederwang­ener zumindest zum Backhausfe­schtle wieder in die Heimat zieht, liegt nahe. Da passte auch das „I will wieder heim…“, dass das Herblatt – Trio mit Herbert, Michael und Martin zum Besten gaben. Ein „griabiges“Stück Kulturgut auch die Rötenbache­r Alphornblä­ser, die nun schon im dritten Jahr beim Backhausfe­schtle für gute Unterhaltu­ng sorgten.

Das Niederwang­ener Backhaus ist inzwischen auch fester Bestandtei­l des Wangener Kulturprog­ramms: Für das Kinderferi­enprogramm und für Gästeamtsw­anderungen wird es angeheizt, und beim monatliche­n Backtag, den der Heimatvere­in veranstalt­et, trifft man immer viele Interessen­ten.

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FOTO: ROHMERT Beim Backhausfe­st gab es viele fröhliche Gesichter.

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