Elftes Backhausfeschtle in Niederwangen lockt viele Gäste
Der Heimatverein freut sich erneut über den großen Zuspruch zu einem schönen Brauchtum
NIEDERWANGEN - Bereits zum elften Mal stand am Sonntag das Backhausfeschtle in Niederwangen an. Der Heimatverein, der alljährlich dieses Fest mit großem ehrenamtlichem Engagement vorbereitet, freute sich über regen Zuspruch. Einheimische und viele Gäste aus nah und fern ließen sich die im Backhaus zubereiteten „Dinnete“und Brote schmecken. Musikalisch unterhalten wurden sie vom Herzblatt-Trio und von den „Rötenbacher Alphornbläsern“. Ein „griabiges“, urgemütliches Feschtle.
Das Backhaus, das im Jahre 2006 eingeweiht worden war, war ursprünglich das Waschhaus von Niederwangen. Mit relativ geringen Kostenaufwand (rund 6100 Euro) wurde es in Eigenarbeit saniert. Örtliche Firmen, der städtische Bauhof und viele Ehrenamtliche trugen dazu bei, dass nach fünf Jahren Planung und kurzer Bauzeit ein schmuckes Backhaus im Pfarrgarten entstand.
Ein „Häussler-Ofen“aus Heiligkreuztal, der mit Holz beheizt wird, sorgt für die nötige Wärme: Nach zweieinhalb Stunden Vorwärmzeit können bei einer Hitze von rund 300 Grad die ersten Dinnete in den Ofen geschoben werden. Nach drei Minuten verlassen diese als schmackhafte Spezialität das Backhaus. Am Sonntag waren es allein über 200 Stück Dinnete, die die Gäste verzehrten.
Das Backhaus dient der Pflege von Heimat und Brauchtum. Dies ist auch der Hauptzweck der Heimatvereins Niederwangen, der anlässlich des Jubiläumsjahres 1150 Jahre Niederwangen gegründet worden war. Seither engagieren sich die mehr als 70 Mitglieder für die Unterstützung zahlreicher Projekte.
Ortsvorsteher Berthold Riether, zugleich Vorsitzender des Vereins, zeigte sich beeindruckt von dem großen Einsatz der Ehrenamtlichen: „Unser nächstes Projekt ist die Sanierung der Kreuzwegstationen am Kalvarienberg in Niederwangen.“Auch hier hofft Riether auf viele ehrenamtliche Helfer und Sponsoren.
Beim Backhausfeschtle sah man viele Gäste aus nah und fern, beispielsweise aus Hessen und Riefensberg. Aber auch aus Leupolz waren einige da. Denn auch hier ist ein Backhaus in Planung. Das frühere Backhaus der Prassbergschule soll in Leupolz beim Heimatmuseum wieder aufgebaut werden (die SZ berichtete). Emil Rutka, der „Heizer“des Niederwangener Backhauses, und seine Ehefrau Gabi, die für die Zubereitung des Teigs zuständig ist, konnten den Besuchern aus Leupolz wertvolle Informationen mit auf den Weg geben.
Passend: „I will wieder heim…“
Dass es viele ehemalige Niederwangener zumindest zum Backhausfeschtle wieder in die Heimat zieht, liegt nahe. Da passte auch das „I will wieder heim…“, dass das Herblatt – Trio mit Herbert, Michael und Martin zum Besten gaben. Ein „griabiges“Stück Kulturgut auch die Rötenbacher Alphornbläser, die nun schon im dritten Jahr beim Backhausfeschtle für gute Unterhaltung sorgten.
Das Niederwangener Backhaus ist inzwischen auch fester Bestandteil des Wangener Kulturprogramms: Für das Kinderferienprogramm und für Gästeamtswanderungen wird es angeheizt, und beim monatlichen Backtag, den der Heimatverein veranstaltet, trifft man immer viele Interessenten.