Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Meine Entscheidu­ng habe ich nie bereut“

Fabian Schief, Kommandant der Thanner Wehr, über den Stand zum Feuerwehrh­aus und seine persönlich­e Zwischenbi­lanz

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HERGATZ - Seit mehr als einem Jahr sind Fabian Schief als Kommandant der Feuerwehr Maria-Thann und sein Stellvertr­eter Thomas Achberger nun schon im Dienst. Im Gespräch mit Melanie Kräuter hat Schief nun eine kleine Bilanz seines ersten Jahres gezogen und auch über das Dauerthema Neubau des Feuerwehrh­auses Maria-Thann gesprochen.

Herr Schief, wie ist denn momentan der Stand der Dinge in Sachen Feuerwehrh­aus? Zuletzt wurde der Termin vor dem Verwaltung­sgericht Augsburg ja ohne neuen Termin vertagt...

Ja, die ganze Sache liegt momentan noch bei Gericht. Wir haben aber jetzt erfahren, dass die Verhandlun­g am 18. Juli ist. Bis dahin ruht die ganze Diskussion. Man fühlt sich schon irgendwie machtlos.

Zur Erinnerung: In der Gerichtsve­rhandlung geht um die Klage der Gemeinde gegen das Landratsam­t Lindau. Das Landratsam­t hatte gefordert, einen Beschluss vom September 2014 zurückzune­hmen, der den Bau eines gemeinsame­n Feuerwehrh­auses vorsieht. Denn gleich mehrere Gutachten aus den vergangene­n Jahren belegen, dass zur Einhaltung der Hilfsfrist­en zwei Feuerwehrh­äuser nötig sind. Was glauben Sie, wie die Entscheidu­ng ausfällt?

Ich hoffe ja, dass die Entscheidu­ng schwarz oder weiß ausfällt. Aber das Gericht ist eine unberechen­bare Komponente. Die vielen Gespräche mit der Gemeinde sind schon ein bisschen verlorene Zeit gewesen, weil jetzt eine andere Instanz entscheide­t. Anderersei­ts: Es ist nicht zu versuchen, wäre auch ein Fehler gewesen. Hauptsache, nach einer Entscheidu­ng geht es weiter.

In den öffentlich­en Beratungen des Gemeindera­ts über den Haushalt gab es ja einige Spitzen gegen die Maria-Thanner Wehr, von wegen, dass sie immer mehr fordern als die Wohmbrecht­ser Wehr.

Es sind völlig normale Sachen, für die wir Geld brauchen. Aber es gibt zwei Kostentrei­ber: Zum einen haben wir uns entschloss­en auf EDV umzustelle­n, dafür brauchen wir einen Laptop und eine spezielle Software. Außerdem haben wir zwei Quereinste­iger als neue Mitglieder und jemanden aus der Jugendfeue­rwehr. Für sie brauchen wir Klamotten, und sie müssen auch noch ausgebilde­t werden. Man kann den Gemeinderä­ten aber nicht übel nehmen, dass sie schlecht informiert sind.

Wie ist denn der Zusammenha­lt mit der benachbart­en Wohmbrecht­ser Wehr?

Die Zusammenar­beit war immer schon sehr gut. Ich stehe mit dem Kommandant­en von Wohmbrecht­s, Edwin Miller, im guten Kontakt.

Haben Sie im Rahmen des ganzen Streits um das Feuerwehrh­aus bereut, Kommandant zu sein?

Nein, meine Entscheidu­ng habe ich nie bereut. In der momentanen Situation hätte ich für die Gemeinde und den Gemeindera­t das Amt des Kommandant­en nicht übernommen, aber für die Mannschaft mache ich es gerne. Eine Mannschaft, die dermaßen zusammenhä­lt und die so hinter uns Kommandant­en steht, ist bemerkensw­ert. Wir haben einen Wahnsinnsr­ückhalt. Auch die früheren Kommandant­en sind immer für uns da und stehen uns mit Rat und Tat zur Seite. Sie könnten ja nach all dem auch die Schnauze voll haben. Auch was der Verein alles stemmt, ob Maibaumauf­stellen oder Grillfeste, der Zusammenha­lt ist unglaublic­h. Wir haben es sogar in dieser Situation geschafft, neue Mitglieder zu gewinnen.

Wie geht eigentlich die Mannschaft mit dem Dauerthema Feuerwehrh­aus um?

Im Prinzip ist das Thema bei der jeder Probe auf dem Tisch. Ich versuche immer wieder, die Leute auf dem Laufenden zu halten. In der Mannschaft gibt es vom Schwarzseh­er bis zum Optimisten alles. Ich glaube, es gibt keinen, den es so richtig kalt lässt.

Und wie läuft die Zusammenar­beit mit ihrem Stellvertr­eter Thomas Achberger?

Die Zusammenar­beit läuft super. Er ist am Ort, das ist total praktisch zu wissen, weil ich ja ein bisschen weiter weg arbeite. Thomas ist ja auch Gerätewart. Ich weiß, der kümmert sich um alles. Auch Hans Müller, der frühere Kommandant, ist immer bei Einsätzen dabei. Ich kann mich also immer drauf verlassen, dass jemand da ist. Wir kriegen auch tagsüber eine gute Mannschaft zusammen, was ja von einigen Gemeinderä­ten in der Vergangenh­eit angezweife­lt wurde. Außerdem gibt es Gruppenfüh­rer, die viel Arbeit übernehmen und vorbereite­n. Ich habe dann Zeit, das Administra­tive zu übernehmen.

Und wie sieht die Zukunft der Feuerwehr Maria-Thann aus? Sie sind ja für weitere fünf Jahre als Kommandant gewählt.

Für müssen auf jeden Fall in die Ausbildung und die Jugendarbe­it investiere­n und schauen, dass wir immer genügend Leute haben, die was machen. Wir müssen die Zukunftsfä­higkeit wahren und neue Leute bekommen. Im Moment haben wir durch die drei Neuzugänge 37 Mitglieder. Ich glaube, wir sind eine sehr zukunftsfä­hige Wehr.

 ?? FOTO: KRÄUTER ?? Die Feuerwehr Maria-Thann hat Anfang 2015 zwei neue Kommandant­en gewählt, Fabian Schief (rechts) als Kommandant und Thomas Achberger als sein Stellvertr­eter. Vor allem Fabian Schief begleitete schon ab Ende 2014 den Streit um den Bau von einem oder...
FOTO: KRÄUTER Die Feuerwehr Maria-Thann hat Anfang 2015 zwei neue Kommandant­en gewählt, Fabian Schief (rechts) als Kommandant und Thomas Achberger als sein Stellvertr­eter. Vor allem Fabian Schief begleitete schon ab Ende 2014 den Streit um den Bau von einem oder...

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