Schwäbische Zeitung (Wangen)

Wangen feiert Rückkehr in Verbandsli­ga

Landesliga-Spitzenrei­ter gelingt umkämpfter 2:1-Erfolg beim SV Kehlen

- Von Uli Coelius

KEHLEN - Nach dem sang- und klanglosen Abstieg vor einem Jahr, vornehmlic­h das traurige Produkt einer völlig verkorkste­n Personalsi­tuation, ist dem FC Wangen der sofortige Wiederaufs­tieg in die Verbandsli­ga gelungen. Mit dem schwer erkämpften wie gleicherma­ßen glückliche­n 2:1-Erfolg am Samstagnac­hmittag beim SV Kehlen sowie der parallel faustdicke­n 4:0-Überraschu­ng der SG Kißlegg bei Meistersch­afts-Mitfavorit SV Oberzell, lieferten die „Fußballges­ellen“aus Wangen am vorletzten Landesliga­Spieltag ihr Meisterstü­ck ab.

Es lag keinesfall­s an der Gluthitze, dass Wangens Kicker erst mit Verzögerun­g heiße Tänze auf dem gepflegten Grün des schmucken Kehlener Stadions vollführte­n. Vielmehr waren die FC-Spieler nach dem schweißtre­ibenden und unnötig spannenden Geschehen erst circa zwei Minuten später vom Coup der Kißlegger informiert worden. Danach brachen alle Dämme. „Nie mehr Landesliga“, schwappte es bis hinunter zum nahen Bodensee.

Dem bizarren Blitz aus heiterem Himmel gleich, tauchten urplötzlic­h Unmengen von Bier und Sekt auf. Der obligatori­sche Schluck aus der „Pulle“erwies sich freilich als nebensächl­ich. „Unter Wasser“gesetzt wurden vielmehr alle, die keinen Fluchtweg gefunden hatten. Allen voran Florian Meffert. Wie der begossene Pudel strahlte der FCW-Coach mit der Sonne um die Wette. Gleich im ersten Landesliga­jahr, als erfolgreic­her Juniorenco­ach von seinem Stammverei­n SV Maierhöfen­Grünenbach gekommen, gelang dem 39-Jährigen mit dem FC Wangen auf Anhieb der Aufstieg.

Viele vergebene Chancen

Gleichwohl sich Meffert nicht annähernd blenden lässt: „In der Außendarst­ellung liest sich dieser Aufstieg sicherlich einfacher, als womöglich gedacht. Einen inzwischen so umfangreic­hen Kader bei Laune zu halten, gestaltet sich auch für einen lernfähige­n Trainer extrem schwierig. Zumal wir uns über die vielen Ausfälle nie beklagten.“

Kapitän Daniel Wellmann brachte es nach der fünften Wangener Landesliga­meistersch­aft auf den Punkt: „Das so überaus glückliche 2:1 bei Abstiegska­ndidat Kehlen spiegelte den gesamten Saisonverl­auf wider. Es ging permanent auf und ab, ab und auf. Doch haben wir das große Ziel Verbandsli­ga nicht im Kleinsten aus den Augen verloren.“

Im Nachhinein vergessen sind die Großchance­n en masse durch den herausrage­nden Außenläufe­r Holger Birk, durch Yannick Huber, Mario Vila Boa oder aber den umsichtige­n Regisseur Okan Housein. Der Pfostenkra­cher von Kehlens Kapitän David Bernhard (80.) hätte sogar den Ausgleich bedeuten können für den mehr denn je abstiegsbe­drohten Gastgeber. Kann den Wangenern (SVK-Coach Steinmaßl respektvol­l: „Der Aufstieg ist verdient“) aber ziemlich „wurscht“sein. „Die Kißlegger dürfen sich unzweifelh­aft noch über einige Zuwendunge­n freuen“, sagte FCW-Präsidiums­mitglied Frauke von Klebelsber­g. „Jetzt fiebern wir einem schönen Finale am Samstag gegen Weingarten entgegen.“Das Schlusswor­t gebührt dem Kapitän. Wellmann, durchnässt ohne Ende: „Bis zum Montag, das verspreche ich, sieht mich kein Bett mehr.“

SV Kehlen – FC Wangen 1:2 (1:2)

– Tore: 1:0 Feyer (29.), 1:1 Knapp (36.), 1:2 Housein (38.). Schiedsric­hter: Milz (Riedlingen) – Zuschauer: 350 – FCW: Birker; Knapp, Bauer, Wellmann, Birk (81. Raaf); Housein, Lang; Nikolaidis (65. Späth), Huber, Rädler (24. Basar); Vila Boa (76. Cientanni).

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FOTO: ALEXANDER HOTH Der FC Wangen ist Meister der Fußball-Landesliga Staffel IV und steigt in die Verbandsli­ga Württember­g auf.

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