Foul-Trouble mit Folgen
54:85 der Ulmer Basketballer im dritten Halbfinalduell
FRANKFURT (dpa/sz) - Manchmal geht es im Basketball ganz schnell – das musste Ratiopharm Ulm im dritten Play-off-Halbfinalspiel der Bundesliga bei den Frankfurt Skyliners erleben. Anderthalb Viertel lang war das Team von Trainer Thorsten Leibenath zumindest gleichwertig, durfte es vom 3:0 in der Best-Of-Five-Serie und dem Endspieleinzug träumen. Bis zur 18. Minute führten die Ulmer, ehe ein Bruch in ihr Spiel kam: FoulProbleme – speziell auf den großen Positionen bei Raymar Morgan (drei Fouls), Da’Sean Butler und Augustine Rubit (je zwei) – und Ballverluste (neun) begünstigten einen 14:0-Punkte-Lauf der Hessen, die ihren 42:30Halbzeitvorsprung nach der Pause rasch auf mehr als 20 Punkte ausbauten. „Die ersten 15 Minuten waren gut, dann hatten wir Foul-Trouble und haben ein paar Fehler gemacht“, analysierte Per Günther später die Ulmer 54:85-Niederlage, dank der Frankfurt auf 1:2 verkürzte. „Heute kam alles zusammen“, so der Kapitän, der sich dennoch sicher war: „Am Dienstag wird es ein anderes Spiel.“Dann (19.30 Uhr) haben Günther & Co. in der zum 100. Mal in Folge ausverkauften (!) Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena ihren zweiten Matchball.
Und: Dann wollen sie dahin zurück, wo sie in den Duellen eins und zwei zweimal waren. Vieles, was den Hauptrundensiebten bislang im Halbfinale starkgemacht hatte, funktionierte am Samstag in Frankfurt nämlich nicht: Der Gast bekam den Ball nur selten in Korbnähe, traf dort schlecht (zwölf Zweier bei 36 Versuchen) und kam lediglich 14-mal an die Freiwurflinie – selbst von dort war noch der Wurm drin (42 Prozent Trefferquote). Ein anderes Bild bei den Skyliners, die nach der engen Anfangsphase 46 Prozent ihrer Dreier trafen und am Korb gegen dezimierte Ulmer satte 64 Prozent einnetzten. Bemerkenswert auch: Den Foul-gebremsten Morgan (16 Minuten Einsatzzeit; ein Punkt), Rubit (20; vier Punkte) und Butler (17; ebenfalls vier) gelangen zusammen nur neun Zähler.
Lakonisch kurz fiel das Fazit von Frankfurts Trainer Gordon Herbert aus: „Wir haben getan, was wir tun mussten, um ein viertes Spiel zu erzwingen.“Ulms Thorsten Leibenath sprach von „unserer schlechtesten Leistung der Serie“, hob aber ausdrücklich hervor, „wie unsere jungen Spieler wie David Krämer, Joschka Ferner und Björn Rohwer in die Bresche gesprungen sind – sie haben einen sehr guten Job gemacht“. Leibenath schloss: „Wir führen, wie im Viertelfinale, mit 2:1 und haben jetzt wieder ein Heimspiel vor uns.“