French Open auch für Zverev vorbei
PARIS (SID/dpa) - Nach seiner dritten Niederlage im dritten Duell mit Dominic Thiem binnen vier Wochen erwies sich Alexander Zverev als fairer Verlierer. Herzlich umarmte der 19-Jährige mit den wilden Locken den Österreicher nach dem 7:6 (7:4), 3:6, 3:6, 3:6 in der 3. Runde der French Open am Netz. Der Frust war dem Hamburger allerdings anzumerken, als er – als 17. der 17 in Paris gemeldeten deutschen Tennisprofis – ausgeschieden war: „Ich hatte meine Chancen, konnte sie aber nicht nutzen. Dominic hat in den entscheidenden Momenten einfach besser gespielt, ich war oft zu passiv.“
Nach 2:50 Stunden verwandelte der 22-jährige Thiem seinen ersten Matchball und gewann – nicht zuletzt, weil Zverev in der attraktiven Partie nur einen seiner acht Breakbälle genutzt hatte. „Den kleinen Unterschied haben die drei Jahre Altersunterschied zwischen uns ausgemacht. Sascha ist ein fantastischer Spieler ohne Schwächen“, befand der Sieger.
In seinem ersten Drittrundenspiel bei einem Grand-Slam-Turnier hatte Zverev stark begonnen; im Tiebreak eines ausgeglichenen ersten Satzes behielt der Weltranglisten-41. die Nerven. Nach exakt einer Stunde holte er sich den ersten Durchgang und zeigte die Siegerfaust. In der Folge aber agierte Thiem, der vom ehemaligen BorisBecker-Coach Günter Bresnik trainiert wird, konstanter und nutzte seine Breakmöglichkeiten konsequenter. Besonders der dritte Satz stand für Zverev unter keinem guten Stern: Zunächst zog er sich den Unmut der Zuschauer zu, als er seinen Aufschlag zum 1:2 abgeben musste und danach seinen Schläger wutentbrannt in den Sand donnerte. Eine Verwarnung wegen Übertretens der Zeitspanne beim folgenden Wechsel folgte. Nur Minuten später rutschte Zverev bei einem Return unglücklich auf der Linie aus und fiel der Länge nach hin. Trotzdem stemmte er sich auch nach dem 1:2-Satzrückstand mit Macht gegen das drohende Aus.
Allerdings hatte Thiem kaum Schwächephasen, spielte variabel und streute immer wieder Stopps ein. Ihm gelangen 44 direkte Gewinnschläge (Zverev: 26). Paris-Fazit des Ausgeschiedenen: „Es war mein erstes Mal hier, und es war nicht schlecht. Aber ich habe noch in allen Bereichen Möglichkeiten, mich zu verbessern.“