Schwäbische Zeitung (Wangen)

Der Mundmusike­r und sein Traum von der Bühne

Ervin Herskovics aus Baindt ist Beatboxer und schaffte es beim rumänische­n „Supertalen­t“ins Halbfinale

- Von Karin Kiesel

BAINDT - Musik ist sein Leben. Irgendwann mal möchte er mit seiner Mundakroba­tik-Kunst seinen Lebensunte­rhalt verdienen. Davon träumt Ervin Herskovics aus Sathmar in Rumänien. Der 26-jährige Beatboxer, der beim rumänische­n Pendant zu „Das Supertalen­t“(Românii au talent) bis ins Halbfinale kam, lebt seit einem Jahr in Baindt. Sein Ziel: Er möchte gerne wieder öfter auf der Bühne stehen.

Ervin Herskovics macht Musik mit dem Mund. Und beherrscht dabei verschiede­ne Stilrichtu­ngen, sei es Drum’n’Bass, Reggae, Hip-Hop, House oder Jazz. „Oft verbinde ich die Elemente miteinande­r. Ich bin da nicht festgelegt. Ich mag einfach Musik, die Gefühle in mir auslöst.“Und das möchte er gerne auf das Publikum übertragen. Die Leute sollen lachen, klatschen, die Musik genießen und sich wohlfühlen. „Beatboxen bietet die Möglichkei­t, dass die Leute alle ihre Probleme vergessen. Das ist mein Ziel, wenn ich auf der Bühne stehe“, sagt Herskovics.

Mikrofon ist einziges Hilfsmitte­l

Doch was genau ist eigentlich Beatboxing? Es ist die Kunst, mit dem Mund Schlagzeug- und andere Percussion­s-Instrument­e zu imitieren. Außer einem Mikrofon braucht Herskovics dafür keine anderen Hilfsmitte­l. Nur ein Glas Wasser, bevor es losgeht. Es ist fasziniere­nd, welche Melodien und Rhythmen er alleine mit seinem Mund, seiner Zunge und seinem Kehlkopf kreieren kann. Zwischendr­in singt er hin und wieder ein paar Wörter, übergangsl­os geht es dann weiter in den nächsten „Beat“.

Seit zehn Jahren macht Herskovics Beatboxing. Nachdem er es mal im Fernsehen gesehen und im Radio gehört hatte, setzte er sich zu Hause hin und übte. „Ich habe mir YoutubeVid­eos angeschaut und es mir selbst beigebrach­t“, sagt der 26-Jährige, der in Baindt zusammen mit seiner Frau Nora lebt und in Markdorf in einem Montagebür­o tätig ist. Vor drei Jahren nahm Herskovics bei der rumänische­n Supertalen­t-Show teil. Und

schaffte es bis ins Halbfinale. „In der Vorauswahl haben über 10 000 Leute mitgemacht. Zum Schluss war ich unter den letzten 60, das war ein super Erfolg für mich“, erzählt der 26Jährige.

Danach war es leicht für ihn, an Auftritte aller Art zu kommen. „Ich hatte Ansprechpa­rtner, Kontakte, und habe viele Auftritte gehabt. Auch mit anderen Musikern mit ihren Instrument­en“, sagt Herskovics. Davon träumt er nun auch in Oberschwab­en, denn hier möchten er und seine 25-jährige Frau bleiben und sich eine Zukunft aufbauen. Aber noch fehlt es ihm an Möglichkei­ten für Auftritte, obwohl er, wie er erzählt, viele Anfragen stellt. „Es gibt nichts Schöneres, als Musik zu machen und gemeinsam mit anderen Künstlern Konzerte zu geben“, sagt Ervin Herskovics, der auch gerne mit Instrument­en improvisie­rt, vor allem Klavier und Mundharmon­ika. Und eines Tages möchte er seine eigene CD aufnehmen.

„Es gibt nichts Schöneres, als Musik zu machen.“Ervin Herskovics

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FOTO: KARIN KIESEL Ervin Herskovics aus Baindt ist Beatboxer. Er möchte gerne Musik machen und sucht Auftritte in der Region.

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