Schwäbische Zeitung (Wangen)

Von der Einweihung bis zur Auflösung

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1931 mietete die Stiftung Eisenbahn-Waisenhort den Tannenhof für Kindererho­lungskuren an. Dort steht heute die Johanneski­rche. Anfang Mai 1936 kamen die ersten 144 Kinder ins neugebaute „Haus auf der Alpe“zur Erholung. Am 23. Mai 1936 war offizielle Einweihung. Nach Kriegsausb­ruch beschlagna­hmte die Wehrmacht das Haus und brachte ein Reservelaz­arett unter, in dem bis Kriegsende verletzte Soldaten versorgt wurden. 1945 stand das Haus französisc­hen Eisenbahne­rkindern zur Verfügung.

Ab 1949 waren wieder deutsche Eisenbahne­rkinder untergebra­cht. Während die Einrichtun­g anfangs ausschließ­lich Halb- und Vollwaisen aufnahm, kamen später pro Jahr im Schnitt 1000 bis 1200 Kinder aus ganz Deutschlan­d zur Erholung.

1979 wurde die erste Dauerwohng­ruppe für Kinder eingericht­et, kurze Zeit später folgte die zweite.

1990 fand die erste MutterKind-Kur in der neu eingericht­eten Abteilung statt. Der Bau wurde für diesen Bereich um sieben Appartemen­ts erweitert.

Mitte der 1990er-Jahre bestand der Eisenbahn-Waisenhort aus drei Bereichen: Dauerwohng­ruppen (20 Plätze), Kindererho­lung (90 Plätze) und Mutter-Kind-Kuren (14 Mütter/25 Kinder). Unter anderem wegen Rückgängen bei den Kinderkure­n – das Haus war nur noch in den Ferien voll belegt – hat die Stiftung Eisenbahn-Waisenhort im Jahr 2003 den Kurbetrieb mit damals 50 Beschäftig­ten eingestell­t.

Seit 2004 ist das HumboldtIn­stitut dort untergebra­cht. Anfangs hat die Organisati­on das Areal gemietet, später gekauft. Jugendlich­e aus aller Welt (vor allem aus Russland und China) leben dort und lernen Deutsch. Eine Dauerwohng­ruppe aus dem Waisenhort, die „Hobbits“, ist seit 2004 im früheren „Ledigenhei­m“in der Jägerstraß­e zu finden. Zehn Kinder und Jugendlich­e können dort betreut werden. (cg)

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