Pesic: Doch kein Korb an Bayern
BAMBERG (dpa/SID) - Noch vor Wochen wollte Svetislav Pesic hinschmeißen, dann wurde er in Bamberg vorgeführt und verkündete überraschend den Verbleib beim FC Bayern Basketball. Die Aufregung um seinen Zickzackkurs schien er nicht zu verstehen. „Es gibt keine Trainerdiskussion“, sagte der 66-Jährige nach dem peinlichen Aus im Play-off-Halbfinale bei den Brose Baskets. Pesic sieht seine Bayern-Zukunft trotz aller Unkenrufe (und angeblicher Misstöne im Team) in der eigenen Hand. Der Mann, der Deutschland 1993 zum Europameister gemacht hat, vollzog eine Kehrtwende und will zu „99 Prozent“weitermachen. Dabei hatte er im März seinen Abschied zu „99 Prozent“angekündigt.
Fast empört reagierte Pesic nach der 65:96-Niederlage im dritten Spiel bei Titelverteidiger Bamberg auf die Nachfrage, ob er die volle Rückendeckung des FC Bayern genieße. „Ich verstehe die Frage nicht“, wiederholte der offenbar verdutzte Trainer mehrere Male. Wer künftig an der Seitenlinie steht, sagte Pesic, entscheide er zu 100 Prozent selbst. „Die Frage ist, ob man die Kraft hat, die Enttäuschung wegzustecken und weiterzumachen. Ich habe die Kraft“, erklärte der Serbe, der einen Vertrag bis 2017 besitzt. Überdies gelte: „Es ist nicht die Zeit, über mich zu sprechen. Morgen fängt die neue Saison an.“
Als Unterstützer des Trainers gilt der langjährige Vereinspatron Uli Hoeneß, der im November als Präsident zurückkehren könnte – davon wollen die Basketballer profitieren. „Uli will uns weiter unterstützen mit seinen Möglichkeiten und seiner Kraft. Deshalb glaube ich, dass es sich lohnt, noch einmal den FC Bayern mit Uli Hoeneß zu erleben“, sagte Pesic nach dem Halbfinalaus. Sportlich hat er die Ziele mit den Bayern erneut nicht erreicht, ging doch auch das Pokalfinale gegen Alba Berlin verloren. Gegen Bamberg registrierte man Auflösungserscheinungen. Auch nach Serienende: Center John Bryant wollte die überraschende Kehrtwende seines Trainers am Sonntagabend lieber nicht kommentieren ...
Ratiopharm Ulm empfängt die Frankfurt Skyliners heute, 19.30 Uhr, in der Neu-Ulmer Arena zum vierten Halbfinalduell. Das Team von Trainer Thorsten Leibenath führt in der Best-Of-Five-Serie 2:1 und wäre bei einem Sieg Bambergs Finalgegner.