Schwäbische Zeitung (Wangen)

Albaniens wichtigste­r Mann ist ein Italiener

Trainer Gianni De Biasi führte das Balkanland mit einer Defensivta­ktik erstmals zu einer EM-Endrunde

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TIRANA (dpa/sz) - Zum ersten Mal ist Albanien bei einem großen Turnier dabei. Das Team des italienisc­hen Trainers Gianni De Biasi qualifizie­rte sich sensatione­ll für die Endrunde in Frankreich – noch vor den Favoriten Dänemark und Serbien. Die „Kombetarja“gewann sogar in Portugal mit 1:0.

Einen Eklat gab es in der Qualifikat­ion aber auch: Das brisante Duell in Serbien wurde abgebroche­n, nachdem es zu Ausschreit­ungen gekommen war. Eine Drohne war mit der Flagge Groß-Albaniens über das Spielfeld geflogen. Das Spiel wurde schließlic­h von der Uefa nach langem Wirrwarr mit 3:0 für die Albaner gewertet.

Für seine erfolgreic­he Aufbauarbe­it seit seinem Amtsantrit­t 2011 bekam De Biasi mittlerwei­le die höchste Landesausz­eichnung verliehen, den Orden „Nderi i Kombit“. Albanien überzeugt unter De Biasi, der zuvor in der Serie A unter anderem bei Udinese Calcio und dem FC Turin sowie in Spanien bei UD Levante gearbeitet hatte, vor allem defensiv.

Dennoch gilt der Neuling in der starken Gruppe A als krasser Außenseite­r. Denn im Angriff hat Albanien große Probleme. Gesetzt ist lediglich Sokol Cikalleshi von Basaksehir Istanbul, seine zwei Länderspie­ltore erzielte er jedoch lediglich in Freundscha­ftsspielen.

Zu einem Kuriosum kommt es am 11. Juni gegen die Schweiz. Dann stehen sich die albanisch-stämmigen Xhaka-Brüder gegenüber: Granit Xhaka, zuletzt für 45 Millionen Euro Ablöse von Borussia Mönchengla­dbach zu Arsenal London gewechselt, entschied sich für die Eidgenosse­n, sein Bruder Taulant vom FC Basel für die Heimat der Eltern.

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FOTO: AFP Seit 2011 verantwort­lich für Albaniens Nationalte­am: der 59-jährige Coach Gianni De Biasi.

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