Ausgerechnet Absteiger Maxim soll es richten
Bei Rumänien sind die Zeiten des schönen Offensivfußballs von Gheorghe Hagi & Co. längst passé
BUKAREST (dpa/sz) - Nicht die Defensivkünstler aus Italien oder Titelverteidiger Spanien – Rumänien stellte mit nur zwei Gegentoren die beste Verteidigung der EM-Qualifikation. Doch zuletzt kam das Team von Trainer Anghel Iordanescu arg ins Schwimmen. In Turin unterlagen die Rumänen am Sonntag dem deutschen Gruppengegner Ukraine – und zwar nach einem Torfestival mit 3:4. Dennoch liegen die Stärken in der Verteidigung, einen konstanten Torjäger sucht man beim EM-Viertelfinalisten von 2000 vergeblich.
Die offensiven Glanzzeiten von Gheorghe Hagi und Co. aus den 1990er-Jahren sind lange vorbei. Viel wird somit von Mittelfeld-Regisseur Alexandru Maxim abhängen. Doch hat es der mit dem VfB Stuttgart aus der Bundesliga abgestiegene 25-Jäh- rige im Kreuz, die Fäden im Mittel- feld der Nationalmannschaft zu zie- hen? Trainer Iordanescu glaubt an Maxim, hat aber auch Zweifel.
Dabei hatte der Coach zuletzt über ihn gesagt: „Maxim ist Stamm- spieler in der Nationalelf, ich halte ihn für einen Spieler mit großem Po- tenzial.“Aber? „Ich bin sehr wütend auf ihn – und das habe ich ihm auch gesagt – sein Problem ist, dass er mit wenig zufrieden ist.“Dass Maxim beim VfB nicht über die Rolle als Joker hinauskam, stört den Natioaltrainer bis heute. „Er denkt, dass er immer in der Nationalelf dabei ist, auch wenn er nicht regelmäßig spielt.“Bei Iordanescu hat Maxim seinen Stammplatz zuletzt verloren. Bei der Niederlage gegen die Ukraine wurde Maxim erst in Minute 58 eingewechselt. Es wird spannend, ob der Hoffnungsträger beim EM-Auftakt am 10. Juni gegen Gastgeber Frankreich von Beginn an dabei ist.