Frisch gestrichen
Nach vier Wochen Revision schwimmt Boot „21“der Wasserschutzpolizei wieder im See
„Wir haben eine richtige Beziehung zu unserem Schiff.“
Christoph Mandalka
FRIEDRICHSHAFEN - Nach vier Wochen in der Werft ist das „schwere Polizeiboot 21“der Wasserschutzpolizei in Friedrichshafen wieder einsatzbereit. Wer das Boot vom Ufer aus sieht, dem dürfte vor allem der neue Anstrich auffallen.
„Das Boot ist unser Arbeitsgerät. Wir haben eine richtige Beziehung zu unserem Schiff“, sagte Christoph Mandalka, Chef der Wasserschutzpolizei Friedrichshafen als das Schiff aus der BSB-Werfthalle wieder zu Wasser gelassen wurde. Die gesamte Bootsschale wurde in den Wochen zuvor sandgestrahlt und die Lackschichten neu aufgebaut. Ebenso wurden die Deckaufbauten frisch lackiert.
Rettung aus Seenot
An den Motoren, Getrieben sowie der bordeigenen Krananlage für das Beiboot wurden kleinere Arbeiten durchgeführt. Auch die Treibstofftanks des 35 Jahre alten Boots mussten gereinigt werden. Gesamtkosten: Rund 50 000 Euro.
Ganz problemlos ging die Rückkehr ins Wasser übrigens nicht vonstatten. Nachdem Maler und Techniker dem Boot einen letzten Schliff verpasst hatten, galt es das 37 Tonnen schwere Schiff per Slipanlage – in der BSB-Werft ist das eine Art Wagen auf Schienen, der samt Schiff langsam ins Wasser gleitet – wieder in den See zu bringen. Doch nachdem die Techniker Bremsen und Seile gelockert hatten, ging erst einmal – nichts.
Sand hatte sich offenbar unter den Schienen festgesetzt. Nachdem die Techniker per Gabelstapler etwas nachgeholfen hatten, ging es dann doch weiter. Langsam und behäbig tauchte das Schiff wieder ins Wasser ein.
Etwa alle fünf Jahre muss das hiesige Polizeiboot zur Revision, erklärt Polizeichef Mandalka weiter. Dann ist es wieder fit für den Einsatz auf dem See. In der Regel ist das Boot mit zwei bis drei Mann Besatzung im Einsatz als eines von rund acht Polizeibooten auf dem ganzen See – inklusive Österreich und der Schweiz. Dort kümmern sich die Beamten in der Regel um den Schiffsverkehr. Boote und Yachten kontrollieren, prüfen ob Freizeitkapitäne auch ein Schifferpatent besitzen, das gehört zu den Alltagsaufgaben der Besatzung. Doch natürlich kann es auch brenzlig werden: Bei Sturm oder Notfällen wird die Schiffsbesatzung mitunter zum Lebensretter: „Unsere vornehmste Aufgabe ist der Seenotrettungsdienst“so Mandalka. Hunderte Personen sollen per „Polizeiboot 21“in den vergangenen 35 Jahren gerettet worden sein.
Damit das übrigens auch während der Revision weiter sichergestellt war, wurde in den vergangenen vier Wochen das Polizeiboot aus Langenargen nach Friedrichshafen verlegt. Jetzt ist die Zahl der Boote auf dem See aber wieder komplett.