Kardinal Kasper segnet Kräutersträuße
Gottesdienst in Pfärrich steht ganz im Zeichen von Mariä Himmelfahrt.
PFÄRRICH - Kardinal Walter Kasper hat am Sonntag zusammen mit den Gläubigen in der Wallfahrtskirche in Pfärrich das Fest Mariä Himmelfahrt gefeiert. Der Gottesdienst wurde vom Pfärricher Kirchenchor umrahmt.
Es ist eine ebenso schöne wie über die Jahrhunderte erhaltene Tradition: Am Fest Mariä Himmelfahrt tragen Frauen, Männer und Kinder Kräuterbüschel in die Kirchen, die nach überlieferten Rezepten bunt zusammengebunden und dann vom Priester gesegnet werden. So auch in Pfärrich, wo sich am Sonntag eine große Zahl Gläubiger eingefunden hatte, um zusammen mit Kardinal Walter Kasper die Mutter Gottes zu ehren.
Kasper: „Königin des Friedens“
In seiner Predigt wies Kardinal Walter Kasper auf Maria als „Königin des Friedens“hin. Das Gebet an sie um Schutz und Schirm sei gerade in der heutigen Zeit nötiger denn je. Wenn wir uns aber „Frieden auf Erden“wünschten, so der Geistliche weiter, dann bedeute das mehr als nur die Waffen schweigen zu lassen. Frieden bedeute „Ruhe in der Ordnung“. Wobei das Wort Ordnung eine Welt vor Augen führe, „in der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit herrschen“. Kardinal Kasper zeigte sich überzeugt davon, dass wir nicht alle von Not und Krieg bedrohten Menschen aufnehmen könnten. Aber jeder Einzelne von uns könne an seinem Platz etwas Sinnvolles und Segensreiches tun. Der eigentliche Grund aller Krisen sei es, „dass Menschen ein würdiges und selbstbestimmtes Leben führen wollen“. Zusammenfassend forderte der Kardinal dazu auf: „Beten wir gerade heute für eine gerechtere, eine friedvollere Welt!“
Es war der Pfärricher Kirchenchor, der mit der Aufführung der „Missa brevis in G“von Wolfgang Amadeus Mozart die Herzen der Gottesdienstbesucher erreichte. Der Gesang leitete über zur Segnung der unzähligen Kräuterbüschel, die zu Füßen der beiden Seitenaltäre niedergelegt worden waren. Darunter auch die von den Landfrauen aus Amtzell und Pfärrich gebundenen Sträuße. Der Erlös aus dem Spendenaufruf soll je zur Hälfte dem kommunalen „BürgerMobil“und dem Arbeitskreis Asyl zugutekommen.