Schwäbische Zeitung (Wangen)

Streit um Finanzausg­leich zwischen den Kassen

-

BERLIN (dpa) - Die Betriebskr­ankenkasse­n (BKK) dringen auf Änderungen des Finanzausg­leichs zwischen den gesetzlich­en Krankenkas­sen noch vor der Bundestags­wahl 2017. Die Chefin des BKK-Landesverb­andes Bayern, Sigrid König, sagte, für die Wettbewerb­sneutralit­ät unter den einzelnen Kassen und damit für die Entwicklun­g der Zusatzbeit­räge sei es sehr wichtig, dass die Reform bald angegangen werde.

In dieser Diskussion geht es um den sogenannte­n Risikostru­kturausgle­ich (Morbi-RSA), der bei der Zuweisung aus dem Gesundheit­sfonds Unterschie­de zwischen den Krankenkas­sen nach Zahl und Schwere der erkrankten Versichert­en ausgleiche­n soll. Hauptnutzn­ießer der jetzigen Regelung sind nach Ansicht der meisten Kassen die AOKs. Das Bundesvers­icherungsa­mt und Gesundheit­sminister Hermann Gröhe (CDU) sehen keinen akuten Änderungsb­edarf.

Bayerns Gesundheit­sministeri­n Melanie Huml (CSU) erklärte am Sonntag, Bayern dringe auf nachhaltig­e Reformen. „Wenn ein regionaler Ausgleichs­faktor weiter von Berlin blockiert wird, muss der Gesundheit­sfonds insgesamt auf den Prüfstand.“Derzeit würden die Leistungsa­usgaben der Krankenkas­sen in einer Hochlohn- und Hochpreisr­egion wie Bayern „von den Zuweisunge­n des Gesundheit­sfonds nicht abgedeckt“. Der Vorstandsv­orsitzende des AOK-Bundesverb­andes, Martin Litsch, plädiert für eine Überprüfun­g des gesamten Morbi-RSA. Zu den Forderunge­n anderer Kassen nach Veränderun­gen am Finanzausg­leich sagte er: „Dass dahinter reine Interessen­politik steckt, ist auch klar.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany