Kein „Geschacher“erwartet
BERLIN (dpa) - Bundespräsident Joachim Gauck hofft auf eine Klärung seiner Nachfolge ohne massiven Parteienstreit. „Die Große Koalition muss sich anstrengen, und sie wird sich anstrengen“, sagte er im ZDF. „Ob im Konsens oder im demokratischen Dissens“werde es eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger geben. Dann werde das Amt auch würdig repräsentiert werden. Gefragt nach möglichen Schlagzeilen über eine „Schlammschlacht“oder ein „Geschacher“bei der Kandidatenkür sagte der Präsident: „Ich hoffe auf das Ausbleiben dieser Schlagzeile.“Der 76-Jährige verzichtet auf eine zweite Amtszeit. Die Bundesversammlung wählt am 12. Februar 2017 ein neues Staatsoberhaupt.
Gauck äußerte sich in dem Interview auch zum Vorgehen der Türkei nach dem Putschversuch gegen angebliche Gülen-Anhänger. Dies stellt aus seiner Sicht den Flüchtlingspakt mit Ankara nicht infrage. Die Übereinkunft „müssen wir nicht aufkündigen, weil uns diese Maßnahmen nicht passen“, sagte der Präsident. „Aber was uns natürlich entsetzt, ist, dass bei der Aufarbeitung des Putsches die Verhältnismäßigkeit offensichtlich nicht mehr auf der Agenda ist.“